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27.05.2006 -Bundesliga: 31:31 - Vize-Meisterschaft noch möglich

Nichts Genaues weiß man: Nach dem 31:31 (14:13) beim VfL Gummersbach kann die SG Flensburg weiterhin auf die siebte Vize-Meisterschaft nach 1996, 1997, 1999, 2000, 2003 und 2005 hoffen. Ein eigener Sieg in Delitzsch und maximal ein Unentschieden von Gummersbach in Kiel würde am letzten Spieltag reichen. „Wir setzen auf unsere Freunde aus Kiel“, sagte SG-Coach Kent-Harry Andersson und freute sich zugleich über die Vorstellung seiner Jungs. „So dicht schnupperten wir noch nie an einem Sieg in Köln.“
Der Sonderzug war pünktlich, ein Hauch von „Hölle Nord“ übertrug sich dementsprechend in die mit 18007 Zuschauern gefüllte Kölnarena. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, schmetterten die Fans. Zur Belohnung gab es eine mehr als akzeptable Leistung ihrer Truppe. Die SG diktierte nämlich über weite Strecken die erste Hälfte. Die 6:0-Abwehr stand solide, sodass Jan Holpert gerade bei Rückraum-Würfen von Kyung-Shin Yoon und Daniel Narcisse eine gute Figur machte.
Vorne erwischte Marcin Lijewski einen guten Start, traf beim 3:2 zum zweiten Mal, Lars Christiansen verwandelte einen Gegenstoß zum 4:2. Zwei Mal wuchs der Vorsprung sogar auf drei Treffer (8:5, 11:8), doch lösen konnte sich die SG nicht. Vielmehr machte sie sich das Leben selbst schwer. Zwei Gegenstöße verliefen im Sande, eine Überzahl-Situation brachte nichts ein, Siebenmeter blieben fast reihenweise an Steinar Ege hängen – plötzlich führte Gummersbach mit 13:12. Der blitzschnelle Goran Sprem und Marcin Lijewski besorgten aber die verdiente Halbzeit-Führung.

Interessantes Duell: Frank von Behren gegen Michael Knudsen


Pause: Die SG-Fans schenkten sich noch ein Bier ein, Kent-Harry Andersson freute ich über die Behebung einiger Problemstellen. Joachim Boldsen hatte am Freitag den „Test“ bestanden und verstärkte Abwehr und Angriff. Marcin Lijewski konnte trotz einer Blessur am Daumen mitwirken. In der Abwehr wich der Pole aber auf die Außenposition aus, während Jan Thomas Lauritzen als Halbverteidiger fungierte. „Er hat seine Sache ganz toll gemacht“, strahlte Kent-Harry Andersson. „Er hat gezeigt, dass er Kraft für 60 Minuten hat.“
In der zweiten Hälfte „öffneten“ beide Abwehrreihen ihre Türen. Die SG hatte aber mehrfach Pech mit dem Pfosten, die Gummersbacher antworteten mit Valur Gudjon Sigurdsson. Beim 20:17 (37.) wollte die Kölnarena schon die „Vize-Meisterschaft“ bejubeln. „Wir haben uns hervorragend in die Partie zurückgefightet“, lobte Jan Holpert seine Vorderleute. Beim 20:20 glichen sie wieder aus, beim 27:26 eroberten sie die Führung zurück.
In einem Kopf-an-Kopf-Rennen schnupperte die SG nun stets mehr an beiden Punkten als ihre Kontrahenten. Die letzte Minute war nicht mehr an Spannung zu überbieten. 30 Sekunden vor Schluss passt Marcin Lijewski auf Glenn Solberg. Siebenmeter! Lars Christiansen verwandelt. 30.31! Auf der Gegenseite schlägt Daniel Narcisse zum achten Mal zu. 31:31! Noch wenige Sekunden. Joachim Boldsen zieht ab, sein Wurf bleibt aber an Steinar Ege hängen. Es gibt noch einen Freiwurf. Nach zwei Freiwürfen reduziert sich die Gummersbacher Mauer auf vier Akteure. Marcin Lijewski macht aber nicht das Unmögliche möglich. Der Ball prallt an einer Gummersbacher Hand ab. Abpfiff!
„Das war ein guter Abschluss, um nun ein paar Tage abzuschalten“, bilanzierte Lars Christiansen. Der SG-Kader hat Trainingspause bis Mittwochvormittag. Mallorca ruft! Noch am Samstagabend startete der SG-Tross am Flughafen Köln-Bonn.

Jan Thomas Lauritzen bot eine starke Vorstellung.

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt 31:31 (13:14)
VfL Gummersbach: Ege (15/3 Paraden), Ramota (0 Paraden) – Yoon (7), von Behren, Houlet (1), Narcisse (8), Gunnarsson (2), Spatz (2), Hegemann (1), Sigurdsson (10/2), Burdet
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (2/1 Paraden), Holpert (15/1 Paraden) – Solberg (1), Lackovic (1), Nielsen, Sprem (6), Jensen (1), Christiansen (5/4), Lijewski (6), Boldsen (2), Lauritzen (4), Knudsen (5)
Schiedsrichter: Dang/ Zacharias (Mainz); Zeitstrafen: 12:8 Minuten (von Behren 4, Ramota 2, Yoon 2, Burdet 2, Gunnarsson 2 - Solberg 2, Nielsen 2, Jensen 2, Knudsen 2); Siebenmeter: 4/2:7/4 (Sigurdsson scheitert an Holpert und Beutler - Christiansen, Sprem und Boldsen scheitern an Ege); Zuschauer: 18007
Spielverlauf: 1:2 (2.), 2:4 (7.), 4:4 (9.), 4:7 (12.), 8:8 (16.), 8:11 (19.), 11:11 (23.), 13:12 (25.) - 14:14 (31.), 16:17 (35.), 20:17 (37.), 20:20 (41.), 22:20 (45.), 23:23 (48.), 25:23 (50.), 26:27 (54.), 28:29 (56.), 29:30 (58.), 30:31 (60.)

 

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Von: ki