Es ist Dienstagabend. Im Fernsehen läuft ein Leichtathletik-Fest aus Stockholm, während Kent-Harry Andersson noch eine Golf-Niederlage gegen seinen "Co" Bogdan Wenta verdauen muss. Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt muss aber noch einmal an den Schreibtisch, um an den letzten Feinheiten für das erste Training am Mittwoch zu feilen. Vorher wagt der Schwede aber zusammen mit dem "SG-INFO" einen ersten Blick in die bevorstehende Saison.
Hallo, Kent-Harry. Wie war der Urlaub? So richtig schön erholsam, um wieder voll anzugreifen? Wie lautet dein Saisonziel?
Kent-Harry Andersson: In Südschweden hatten wir das schlechteste Wetter - man sagt - seit 1928. Weil ich nicht wusste, was man machen sollte, habe ich viel an der eigenen Physis gearbeitet. Ich habe reichlich neue Kraft getankt und bin gut vorbereitet, um in der Bundesliga wieder oben mitzumischen. Das sollte unser Ziel sein.
Hast du in der "Auszeit" neue Ideen gesammelt für die Vorbereitung und die kommende Saison?
Kent-Harry Andersson: Nein, im Prinzip müssen wir nur da fortfahren, wo wir aufgehört haben. Durch die Neuzugänge müssen wir uns aber erst einmal einspielen, bevor wir das Konzept weiterentwickeln können, um noch mehr Sicherheit in unser Spiel zu kriegen.
Während der Sommerpause fiel die positive Entscheidung im Transfer-Gerangel um Blazenko Lackovic. Wie hast du die Nachricht aufgenommen?
Kent-Harry Andersson: Ich habe mich sehr gefreut, als Thorsten Storm mir eine SMS mit dieser guten Nachricht schickte. Wenn das nicht geklappt hätte, hätten wir ohne richtigen Halblinken in die Saison gehen müssen.
Allerdings fehlt der Kroate in der Vorbereitung weitgehend. Ein Nachtteil?
Kent-Harry Andersson: Auf jeden Fall. Es wäre besser gewesen, wenn uns ein Spieler fehlen würde, der unser System schon kennt. Nun dürfen wir von Blazenko Lackovic zunächst nicht zu viel erwarten. Er wird wohl vorerst nur im Angriff spielen, erst später in der Abwehr.
Ein paar Wörter zu Glenn Solberg. Wie froh bist du, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten?
Kent-Harry Andersson: Wir kennen uns natürlich sehr gut. Ich weiß, was er kann und er kennt mein Konzept. Von Glenn Solberg erwarte ich, dass er sich schnell in die Mannschaft integriert.
Welchen Part wird dein Landsmann Kaupo Palmar einnehmen?
Kent-Harry Andersson: Da Marcin Lijewski in der Vorbereitung verletzungsbedingt nur wenig spielen kann, hat Kaupo Palmar gute Möglichkeiten, sich in den Vordergrund zu spielen. Aber auch Marcin kann von der neuen Konkurrenz profitieren und sich weiterentwickeln. Es ist für uns eine gute Sicherheit, mit zwei Linkshändern für die Halbrechts-Position auflaufen zu können.
Im neuen Kader stehen auch einige ganz junge Gesichter. Welche Rolle nehmen diese Spieler in deinen Planungen  ein?
Kent-Harry Andersson: Für diese Spieler ist es eine gute Schule, beim Training mitzuarbeiten. Es ist aber wohl noch zu früh, um auf diese jungen Handballer schon in dieser Saison zu bauen. Aber sicherlich wird der eine oder andere eine Chance erhalten. Auf den Positionen 13 und 14 sind schließlich zwei Plätze frei.

Kent-Harry Andersson im Gespräch