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25.05.2005 -Kent-Harry Andersson: „Bessere Saison als letztes Jahr"

Nun fehlt nur noch ein Spieltag bis zum Ende der Saison 2004/2005. Die Würfel sind zwar noch nicht endgültig gefallen, die Redaktion zieht in einem Gespräch mit Kent-Harry Andersson, dem Trainer der SG Flensburg-Handewitt, aber schon einmal eine Bilanz.

Die SG Flensburg-Handewitt wird ihren Meistertitel wahrscheinlich nicht verteidigen. Woran hat es gelegen?
Kent-Harry Andersson: Ganz einfach, Kiel hat weniger Minuspunkte als wir. Wenn man unser Punktekonto betrachtet, haben auch wir eine Super-Saison absolviert. Immerhin gewannen wir gegen Kiel drei der möglichen vier Zähler. Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass man nach 33 Spieltagen mit acht Miesen nicht Tabellenführer wird, hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich hatte mit einer wesentlichen engeren Spitze gerechnet. Ich hatte Lemgo, Magdeburg, Gummersbach, Nordhorn und Essen mit auf dem Plan.

Eine ereignisreiche Saison liegt hinter uns. Was war für dich persönlich der Höhepunkt?
Kent-Harry Andersson: Ganz klar, das Final Four in Hamburg. An beiden Tagen erlebte man insgesamt vier dramatische Spiele, aus denen wir als Sieger hervorgingen. Schöne Erfolge waren aber auch der Sieg in Magdeburg und das Remis in Kiel – auch wenn wir dort den Ausgleich erst vier Sekunden vor Schluss kassiert hatten.

 

Die Mannschaft hat wieder einen guten Handball gespielt. Mit welchen Dingen bist du besonders zufrieden?
Kent-Harry Andersson: Wenn man unsere Probleme berücksichtigt, haben wir eine bessere Saison gespielt als im letzten Jahr. Immerhin mussten wir den Fortgang von Lars Krogh Jeppesen und den krankheitsbedingten Ausfall von Christian Berge kompensieren. Besonders positiv ist die Entwicklung von Blazenko Lackovic. Gerade als wir mehrere Verletzte hatten, übernahm er viel Verantwortung. Er ist inzwischen längst integriert, das stimmt mich zuversichtlich für die kommende Spielzeit.


Blazenko Lackovic ist inzwischen gut integriert.

Die Erkrankung von Christian Berge war sicherlich ein Schock. Wie hat sich dieser Schicksalsschlag auf die Leistungen der SG ausgewirkt?
Kent-Harry Andersson: Das war psychologisch ein Hammer. Da sind Tränen gekullert, und die Gedanken gingen vom Handball weg. In unserem System hat Christian Berge sehr viel bedeutet. In der Vorbereitung haben wir teilweise so stark gespielt wie nie zuvor. Christian Berge war physisch sehr gut drauf.

Im Rückraum ist der Kader im Moment noch etwas schmal besetzt. Welche Eigenschaften sollten Neuzugänge aufweisen?
Kent-Harry Andersson: Im Rückraum haben wir im Moment nur vier Akteure. Wir brauchen noch zwei Spieler. Einen Linkshänder als Ersatz für Kaupo Palmar. Den anderen für halblinks oder für die Spielmacher-Position. Da bin ich noch etwas am schwanken, da diese Saison gezeigt hat, dass man auch mit drei Spielern in der Mitte arge Probleme in der Besetzung bekommen kann.

Von: ki