Stripes
Stripes
Archiv

18.05.2005 -Kaupo Palmar: Zur „Welt-Mannschaft“ sind es in Zukunft 180 Kilometer

„Flensburg ist schon schön“, sagt Kaupo Palmar und blickt über den Strand von Wassersleben auf die andere Seite des Fördeufers. Besonders für die Kinder Kimmo (3) und Kasper (1) sei es am Stadtrand besonders schön. Doch spätestens im Juli werden die Palmars ihre Zelte an der dänischen Grenze abbrechen. Dann geht es 180 Kilometer nach Norden – zum dänischen Klub Skjern Handball. Gleich nach Saisonende wollen sich der Handballer und seine schwedische Ehefrau Marlin in der kleinen Stadt im Amt Ringkjöbing nach einem neuen Domizil umsehen.
Die nun auslaufende Saison war für Kaupo Palmar ein schweres Jahr, aber als sinnlos möchte er es keineswegs bewerten. „Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben in der Champions League gespielt und war auch beim Pokalsieg dabei“, erzählt der gebürtige Este mit schwedischem Pass. Der persönliche Durchbruch im SG-Dress war aber ausgeblieben. In 37 Partien erzielte er nur 47 Tore. „Die SG ist eine Welt-Mannschaft“, betont Kaupo Palmar. „Für mich war es mit Einsatzzeiten von fünf bis sieben Minuten sehr schwer, ja fast sogar unmöglich, in dieses Team zu rutschen.“ Trainer Kent-Harry Andersson kann den 29-jährigen Linkshänder gut verstehen: „Kaupo war es gewohnt, auf seiner Position die Nummer eins zu sein und sehr viel zu spielen.“ Bei der SG ist seit der Saison 2002/2003 aber Marcin Lijewski der „Chef“ im rechten Rückraum.


Kaupo Palmar mischte auch beim Final Four mit.


Diese „Chef-Rolle“ strebt Kaupo Palmar nun bei Skjern Handball an. Gespräche mit dem dortigen Manager Anders Dahl-Nielsen – der ehemalige SG-Coach vererbte das Traineramt vor dieser Saison an den Isländer Aron Kristjannsson – liefen sehr produktiv. „Man garantierte mir dort viel Spielzeit“, berichtet der Linkshänder. So verwunderte es nicht, dass seine Unterschrift bereits Ende unter einem Drei-Jahres-Vertrag landete.
In Westjütland heuert Kaupo Palmar als aktueller Nationalspieler an. Nach einigen Jahren Pause und der unerfüllten Hoffnung, für Schweden auflaufen zu dürfen, greift er wieder für sein Heimatland zum Ball. „Ich wirke bei Qualifikationen zur Europameisterschaft und Weltmeisterschaften mit“, ließ er sich vom estischen Verband zu einem punktuellen Comeback überreden. Ein Wiedersehen plant Kaupo Palmar auch mit der Campushalle. „Ich werde mir einige Spiele dieser Welt-Mannschaft anschauen“, verspricht er. „Es sind ja nur 180 Kilometer.“

Von: ki