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27.05.2005 -Bundesliga: Showdown in der Lipperlandhalle

Zwei Punkte oder 175 Kilometer trennen die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag um 15 Uhr von der Meisterschale. Wenn der Titelverteidiger in der Lipperlandhalle gegen den TBV Lemgo aufläuft, gastieren der THW Kiel und das Objekt der Begierde in der Düsseldorfer Philipshalle. Die Trophäe, die sich immerhin 373 Tage im SG-Besitz befand, ging am Dienstag über Hamburg auf Reisen ins Rheinland. „Ich habe sie mir gar nicht noch mal angesehen“, sagt SG-Trainer Kent-Harry Andersson, um dann schmunzelnd hinzuzufügen. „Das werde ich dann am Sonntag nachholen.“
Der Schwede weiß aber selbst, wie schwer es werden wird. Warum sollen ausgerechnet die Düsseldorfer, die schon am letzten Wochenende den Klassenerhalt feierten und nun über einige verletzte Spieler klagen, den THW Kiel stürzen? Die Statistik ist sehr eindrucksvoll: Seit dem 6. Oktober haben die „Zebras“ in der Bundesliga nicht mehr verloren. „Das ist verrückt“, staunt Kent-Harry Andersson bei der Lektüre eines Fachblattes. So nimmt wohl auch niemand daran Anstoß, dass in der Landeshauptstadt schon die Vorbereitungen für die große „Sause“ steigen. Auf dem Rathausplatz in Kiel soll eine große Handball-Party mit dem Erscheinen des vermeintlich neuen Meisters gekürt werden. 700 Kieler Schlachtenbummler machen sich mit auf den Weg an den Rhein.
Dagegen wissen die SG-Fans, die mit zwei Bussen zur ausverkauften Lipperlandhalle aufbrechen, dass die Aufgabe beim designierten Vierten TBV Lemgo ungleich schwieriger werden wird - auch wenn Markus Baur, Volker Zerbe, Rico Bonath und voraussichtlich auch Marc Baumgartner fehlen werden. So hat Kent-Harry Andersson noch einmal eine konzentrierte Trainings-Woche einberufen, wenngleich ihm nicht verborgen geblieben ist, dass seine Jungs förmlich auf dem Zahnfleisch kriechen. „Sie sind alle platt.“ Eine lange Saison hat ihre Spuren hinterlassen.
Immerhin: Sören Stryger mischt beim 51. Pflichtspiel dieser Saison wohl wieder mit. „Er hat am Dienstag mit der Mannschaft trainiert“, berichtet der schwedische Coach. „Es sieht gut aus, seine Leisten-Probleme sind nicht mehr so schlimm.“ Die SG kann zum Abschluss wohl bis auf Christian Berge auf ihre Bestbesetzung zurückgreifen. Und für den Fall der Fälle: Der Mannschaftsverantwortliche Holger Kühl hat die Fahrzeit aus dem Ostwestfälischen zurück in die Heimat berechnet. Vier Stunden und zehn Minuten! Am späten Sonntagabend würde also in Flensburg noch etwas gehen, wenn…

Der letzte Auftritt für die SG und "Hannibal Traktor".

Die ARD-Berichterstattung am Sonntag: Der NDR wird das Fernduell um die Meisterschale mit den beiden Partien TBV Lemgo gegen die SG Flensburg-Handewitt sowie HSG Düsseldorf gegen THW Kiel in einer Konferenz-Schaltung begleiten. Am Sonntag gibt es ab 16 Uhr eine kurze Zusammenfassung der beiden ersten Halbzeiten, ehe der NDR in die zweite Halbzeit "live" einsteigt. Die Moderation haben Konstantin Sauer und Matthias Cammann, die Reporter werden Peter Carstens und Hendrik Deichmann sein.
Im "Sportclub live" ab 22.30 Uhr folgen noch einmal die Höhepunkte der sportlichen Entscheidung sowie eine ausführliche Berichterstattung rund um die Meisterfeier mit Live-Schaltung nach Kiel oder Flensburg. Auch die ARD-Sportschau sowie Tagesschau und Tagesthemen haben Beiträge zur Handball-Meisterschaft fest eingeplant. Auch der Radio-Sender NDR 1 "Welle Nord" wird am Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr immer wieder nach Lemgo und Kiel schalten.

Im Fall der Fälle wird in Flensburg gefeiert.

 

Weitere Berichte
28.5.2005 - Auf Kieler Ausrutscher hoffen (Flensborg Avis; Harald Jacobsen)
29.12.2004 - Nach 31:29 gegen Lemgo alles im Lot (Homepage)


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Von: ki