Stripes
Stripes
Archiv

22.05.2005 -Bundesliga: "Hölle Nord" - die Festung der Saison 2004/2005

Die SG Flensburg-Handewitt geht mit einer blütenweißen Heimweste aus der Saison 2004/2005. Auch das 17. Heimspiel, diesmal gegen die HSG Düsseldorf, gewann sie mit 31:26 (17:12) sicher. Damit ist die SG die einzige Mannschaft, die in der Saison keinen Punkt vor heimischer Kulisse verloren hat. „Ein Ziel, das wir vor dieser Partie erreichen wollten, haben wir umgesetzt“, blickte Trainer Kent-Harry Andersson zufrieden auf dieses „statistische“ Kunststück.
Ein anderes ließ sich nicht aus eigener Kraft realisieren. Eine Wende im Kampf um die Meisterschale. Die SG-Bank verzichtete auf einen Ergebnis-Service, dennoch spürte man, wie sich die Partie in der Kieler Ostseehalle entwickeln würde. „Ich hätte es an der Reaktion der Zuschauer bemerkt“, wusste Kent-Harry Andersson stets, was die Stunde geschlagen hatte. Ein einzelner „TUSEM“-Ruf war zu wenig, Essen verlor mit 25:32 in Kiel. Thorsten Storm ließ noch einen kleinen Hoffnungsschimmer funkeln: „Auch wenn der THW am nächsten Sonntag auf dem Papier der Favorit in Düsseldorf ist – im Moment sind alle Mannschaften platt.“
Wie die Würfel in einer Woche auch fallen – der Abschluss in der Campushalle bot einen würdigen Rahmen für drei Verabschiedungen. Andrej Klimovets (SG Kronau-Östringen), Kaupo Palmar (Skjern Handball) und Stefan Pries (TV Emsdetten) werden in der nächsten Saison in andere Trikots schlüpfen. Das Trio durfte noch einmal in der „Hölle Nord“ ran, wobei vor allem Andrej Klimovets mehrfach von den Fans gefeiert wurde. Aber auch Kaupo Palmar sagte mit zwei Duftnoten „Tschüß“. Eine direkt vor der Pause zum Halbzeitstand!
Die ganze große Handball-Kunst sahen die 6000 Zuschauer diesmal aber nicht in der Campushalle. Die Düsseldorfer, die noch um den Klassenerhalt bangten und erst nach dem Schlusspfiff von der Mindener Niederlage erlöst wurden, erwiesen sich als „Spielverderber“. „Unsere Marschroute warv es, lange Angriffe zu spielen“, erklärte HSG-Spielertrainer Nils Lehmann zufrieden. „Nur manchmal haben wir zu schnell abgeschlossen.“ Er sah es mit Wohlwollen, dass sich seine Truppe wiederholt mit der gehobenen Hand der Referees konfrontiert sah.
Bei der SG kam erschwerend hinzu, dass sich einige Akteure nicht mit hundertprozentiger Kraft ins Getümmel werfen konnten. Johnny Jensen, Andrej Klimovets und Glenn Solberg waren angeschlagen, Joachim Boldsen „kämpfte“ mit seiner Gesichtsmaske. Und für Sören Stryger musste Youngster Torge Johannsen über die gesamte Distanz auf die Platte. Kent-Harry Andersson: „Ein sehr schweres Unterfangen für ihn, schließlich ist Sören Stryger auf dieser Position einer der besten Handballer der Welt.“
Nach dem Pausentee schien der SG-Express endlich Tempo aufzunehmen. Nach dem 20:13 (36.) gelang es den Gästen vom Rhein aber erneut, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. In Gefahr geriet die SG aber zu keinem Zeitpunkt der 60 Minuten. So meldete sich die „Hölle Nord“ mit Standing Ovations in die Bundesliga-Pause ab. Und vor der Halle wartete bereits die Party, die die SG zusammen mit NDR 2 auf die Beine gestellt hatte.


Die SG verabschiedet sich von ihren Fans.

 

SG Flensburg-Handewitt - HSG Düsseldorf  31:26 (17:12)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (16 Paraden), Holpert (2/1 Paraden; 24.-25., bei zwei 7m) - Solberg (1), Palmar (2), Lackovic (2), Pries, Jensen (1), Christiansen (11/6), Klimovets (4), Johannsen (3), Lijewski (5), Boldsen (2)
HSG Düsseldorf: Savonis (4 Paraden; 1.-30.), Sdunek (6 Paraden) - Schröder, Heinrichs (2), Berblinger (7/4), Runge (1), Hegemann (7/2), Sieberger (5), Lehmann, Michaelsson, Petersson (4), Schürmann, Wagner
Schiedsrichter: Ehlers/Schnare (Köln/Hamm); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Palmar 2, Jensen 2, Johannsen 2 - Hegemann 4, Pettersson 2); Siebenmeter: 6/6:6/5 (Holpert hält gegen Hegemann); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:1 (6.), 4:3 (11.), 7:4 (16.), 7:7 (19.), 8:8 (20.), 12:8 (26.), 15:10 (29.) - 17:13 (31.), 20:13 (36.), 20:16 (39.), 23:17 (43.), 24:20 (46.), 26:20 (49.), 27:23 (52.), 30:25 (56.)
 

Weitere Berichte
24.5.2005 - Nicht das „Gelbe vom Ei" (Handballwoche; Holger Koschka)
23.5.2005 - „Sommerhandball“ in der Campushalle (sh:z; Holger Petersen)
23.5.2005 - Das Wunder blieb aus (Flensborg Avis; Volker Metzger)
22.5.2005 - Flensburg nur noch mit rechnerischer Chance (NDR)
20.5.2005 - Bundesliga: Saison-Abschied gegen Düsseldorf (Homepage)

Von: ki