Stripes
Stripes
Archiv

05.12.2017 -SG II genießt die Derby-Atmosphäre

Flensburg-Handewitts Junior-Team entscheidet das Drittliga-Duell beim DHK mit 33:27 für sich / 1000 Zuschauer sorgen für gute Stimmung

Klare Sache – fairer Verlierer. Torben Walluks, Trainer der Drittliga-Handballer des DHK Flensburg, beschönigte nach dem 27:33 (13:17) gegen die SG Flensburg-Handewitt II nichts: „Glückwunsch an Sascha und seine Jungs zum verdienten Derbysieg. Wir haben nicht einmal geführt, fünf Siebenmeter verworfen und zehn, elf klarste Chancen nicht genutzt. Wir wussten um die beiden starken SG-Außen, die dann aber zusammen 16 Tore machen. Außerdem sagen nur drei Zeitstrafen einiges aus. Das ist zu Hause in einem Derby zu wenig. Die SG war frischer und besser“, befand er.

Sein Trainerkollege Sascha Zollinger freute sich: „Ich bin sehr stolz. Wir haben lange kein Derby in der Idrætshalle gewonnen. Wir haben die ganzen 60 Minuten relativ klar geführt, die Mannschaft hat die Derby-Härte und alle Drucksituationen sehr gut angenommen. Es ist nicht nur ein schöner Sieg für uns, sondern auch zwei immens wichtige Punkte in dieser starken 3. Liga.“

Für den Veranstalter hatte Zollinger noch ein Extra-Lob übrig. „Es war wieder eine ganz tolle Stimmung in der Idrætshalle. Das ist aber immer so, da das Umfeld des DHK dafür auch sehr viel tut. Es ist einfach ’extrem geil’, hier zu spielen“, unterstrich der SG-Coach seine Wertschätzung.

Mit dem Anpfiff waren die Gäste hellwach, Janos Steidtmann und Dani Baijens legten nach fünf Minuten einen 3:0-Start hin (5.). Philipp Jochimsen gelang der erste Treffer, doch das Walluks-Team fand nicht in die Partie. Gegen die offensive und variable SG-Deckung mussten sich die Hausherren jedes Tor hart erarbeiten und so stand gegen das leichtfüßige Junior-Team nach einer Viertelstunde ein 5:9-Rückstand. Walluks nahm eine Auszeit, um den Spielfluss der im Rückraum konzentriert und druckvoll agierenden SG zu stören. Dieser hatte zuvor acht der neun Treffer erzielt. Doch das Zollinger-Team hatte eine Antwort parat. Jetzt sorgte die Flügelzange Johannes Krüger und Janos Steidtmann für die Tore der Gäste. Zudem war Krüger auch von der Siebenmetermarke erfolgreich.

So zog die SG auf 8:13 (21.) davon. DHK kam auf 11:13 heran, nach einer Auszeit des Junior-Teams heiß es 11:17 und zur Pause 13:17. Nach dem Wechsel hatten erneut die Gäste den besseren Start. Gestützt auf ihren Routinier Tim Lübker, der einige starke Paraden zeigte, eilte das Junior-Team bis auf 14:20 davon (36.). Doch die Gastgeber gaben nicht auf und brachten mit Lasse Johannsen auf der Spielmacherposition noch einmal einen wichtigen Impuls. Zudem hatte Rechtsaußen Philipp Jochimsen SG-Keeper Lübker „ausgeguckt“ und erzielte wichtige Treffer. So war es ihm vorbehalten, neun Minuten vor dem Abpfiff auf drei Tore zu verkürzen (23:26) und Hoffnungen im DHK-Lager zu wecken. Doch das Walluks-Team drei Mal von der Strafwurflinie am schier unüberwindbaren Lübker.

Sascha Zollinger hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Er brachte auf der Spielmacherposition Bo Nielsen, der sich gleich zweimal elegant und energisch durchsetzte und die Partie mit seinem „Doppelpack“ zum 23:28 vorzeitig entschied.

DHK Flensburg: Weidner, Basenau – Zakrzewski (5), Jessen (2), Pedersen (3/1), Brüne (4), Worm (1), Blumenberg, Wickert-Grossmann (1), Jochimsen (6/1), Ejmar, Johannsen (1), Desler (4), Muss Meyer, Timm.

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Ejlersen – Nielsen (3), Steidtmann (6/1), Baijens (7), Bleckmann (2), Jürgensen, Tobeler (1), Krüger (10/3), Runow (1), Asmussen, Louwers (1), Thing, Klein (2). Halgirsson.

Schiedsrichter: Matthias Klinke/Sebastian Klinke (Bordesholm). Zuschauer: 1000.

Quelle: Flensburger Tageblatt, jös - 05.12.2017

Foto: Ingrid Anderson-Jensen (https://www.nordlyset-fotografie.com)

JUNIOR-TEAM CRASHTE DIE DHK-PARTY

Der DHK Flensborg unterlag im letzten Spiel des Jahres mit 27:33 gegen die SG Flensburg-Handewitt II.

FLENSBURG Sascha Zollinger war voll des Lobes für den DHK Flensborg. Allerdings beschränkten sich die aufbauenden Worte des Trainers der SG Flensburg-Handewitt II auf das Drumherum, was die Verantwortlichen des SdU-Vereins rund um das Stadtderby am Freitagabend in Idrætshallen auf die Beine gestellt hatten. Was das Sportliche angeht, konnte Zollinger nur das eigene Team hervorheben. Die SG-Talente hatten das Nachbarschaftsduell verdient mit 33:27 (17:13) gewonnen.

»Es macht einfach Spaß, dieses Derby hier zu spielen, auch wenn wir jetzt die Partycrasher sind«, so Zollinger, der von der Atmosphäre in der mit rund 800 Zuschauern bestens gefüllten DHK-Heimspielstätte beeindruckt war.

Beeindruckt waren zu Beginn scheinbar auch die Hausherren, und zwar von der offensiven Deckung der Gäste. Mal als 3-3-, mal als 3-2-1-Variante stellte die SG II den DHK vor enorme Schwierigkeiten. Der eigene Angriff wurde bestens von dem jungen holländischen Nationalspieler Dani Baijens geführt. Während die DHK-Akteure zu langsam agierten, waren die SG-Spieler schnell auf den Beinen. Zudem waren die Außen Johannes Krüger (10 Tore) und Janos Steidtmann (6) extrem treffsicher.

Im zweiten Durchgang kam eine überragende Torwartleistung von Tim Lübker hinzu. Er hielt oder »guckte« insgesamt fünf DHK-Siebenmeter vorbei.

»Wir haben nicht ein einziges Mal geführt, fünf Siebenmeter verworfen und dazu noch zehn bis zwölf freie Bälle vergeben. Tim Lübker hat gut gehalten, wir haben uns in der Abwehr schlecht bewegt und hatten im Angriff nicht die nötige Durchschlagskraft. Wir haben schlecht gespielt«, lautete die knallharte Analyse von DHK-Coach Torben Walluks kurz nach dem Spiel.

Während die SG II mit dem Auswärtserfolg auf Rang sieben kletterte, ist der DHK auf Platz 12 abgerutscht, einen Rang vor der Abstiegszone.

Das Junior-Team muss am kommenden Freitag noch beim TSV Altenholz antreten, der DHK hat dagegen schon sein letztes Spiel in 2017 absolviert und somit Winterpause. Zeit also für Walluks, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

»Die hohen Niederlagen in Schwerin (22:32) und Oranienburg (21:30) taten schon weh und sollten uns so nicht passieren. Dazu hätten wir vielleicht zu Hause den einen oder anderen Punkt mehr holen können, aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf«, so Walluks, der einräumte, dass sich über ein halbes Jahr gesehen durchaus bemerkbar macht, dass im rechten Rückraum ein Linkshänder fehlt. »Die Mannschaft kämpft und versucht, das so gut es geht zu kompensieren, aber das es schwer wird, wussten wir vorher.«

Kurzfristige Abhilfe in Form eines Neuzugangs ist nicht in Sicht, aber die DHK-Verantwortlichen ließen durchblicken, dass sich möglicherweise eine Perspektive für die neue Saison aufgetan hat.

Zunächst aber steht die Winterpause an und danach will der DHK wieder »neu angreifen«, wie es Spielmacher Lasse Johannsen formulierte.

Am 13. Januar wartet das erste Spiel bei Hannover-Burgwedel und eine Woche später geht es im ersten Heimspiel 2018 gegen Potsdam. Das Rückspiel gegen die SG II wartet am 2. Februar im Rahmen des Tag der Youngster in der Flens-Arena. »Da holen wir uns die Punkte zurück«, zeigte sich Walluks noch am Freitagabend kämpferisch.

Zwei Tage vorher wartet ein ganz besonderer Test auf den DHK-Coach und sein Team. Der Deutsche Rekordmeister THW Kiel kommt zu einem Freundschaftsspiel (31. Januar 2018) nach Flensburg.

DHK Flensborg: Basenau, Weidner - Zakrzewski 5, Jessen 2, Pedersen 3/1, Brüne 4, Worm 1, Blumenberg n.e., Wickert-Grossmann 1, Jochimsen 6/1, Ejmar n.e., Johannsen 1, Desler 4

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Ejlersen - Nielsen 3, Steidtmann 6/1, Baijens 7, Bleckmann 2, Jürgensen n.e., Tobeler 1, Krüger 10/3, Runow 1, Asmussen, Louwers 1, Thing, Klein 2

Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke

Zuschauer: ca. 800

Siebenmeter: 7/2:5/4

Zeitstrafen: 3:3

Rote Karte: Malte Jessen (dritte Hinausstellung)

Quelle: Flensborg Avis, Ruwen Möller - 04.12.2017