Stripes
Stripes
Archiv

05.12.2017 -Für beide geht es um viel

Die Handball-Drittligisten DHK Flensborg und das SG-Juniorteam messen sich am Freitagabend (Anwurf um 20 Uhr) in Idrætshallen.

FLENSBURG Der Sonnabend war eine Wohltat für die Handballer vom DHK Flensborg. Erst der wichtige Heimerfolg gegen den MTV Braunschweig, dann die ausgelassene Weihnachtsfeier.

Gestärkt geht die Mannschaft von DHK-Trainer Torben Walluks nun in ihr letztes Spiel in diesem Jahr, das Derby am Freitagabend (Anwurf 20 Uhr, Idrætshallen) gegen den Drittliga-Konkurrenten SG Flensburg-Handewitt II.

»So ein Derby kann in jede Richtung gehen«, weiß Walluks, dessen Team in der Vorbereitung zweimal gegen das SG-Juniorteam gespielt hat. »Das ist eine technisch gut ausgebildete Mannschaft. Durch ihre neue Ausrichtung wird sehr viel Wert auf Krafttraining und individuelle Ausbildung gelegt«, erklärt der DHK-Coach, der am Mittwoch noch nicht sagen konnte, ob und in wie weit sein Rückraum-Shooter Sjören Tölle, der gegen Braunschweig verletzungsbedingt aussetzen musste, wieder einsatzbereit ist.

Walluks und seine Schützlinge, mit 11:15 auf Tabellenplatz acht, müssen Lösungen finden. Nicht zuletzt für den holländischen Kreativspieler Dani Baijens (Foto) im SG-Rückraum.

»Bei der SG dreht sich viel um Baijens. Er sorgt für viel Tempo von hinten, in der zweiten Welle. Er ist ein Spieler, der fast jeden Angriff an sich zieht«, hat Walluks, der auf eine »kompakte Abwehr« setzt, beobachtet.

Doch auch Nationalspieler Baijens konnte nicht verhindern, dass sich seine Mannschaft zuletzt mit dem Siegen schwer tat. Die SG II (10:14 Punkte) ist nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg bis auf Tabellenplatz 12 abgerutscht, luchste allerdings gerade erst dem Ligaprimus HSV Handball beim respektablen 27:27-Remis einen Punkt ab. »Das Unentschieden war sicherlich nicht unbedingt zu erwarten. Das war gut für die Stimmung«, sagt SG-Trainer Sascha Zollinger.

Dibbert fällt lange aus

Der Coach des SG-Juniorteams hat es personell momentan weitaus schwieriger als Walluks. Denn Morten Dibbert verletzte sich vor zehn Tagen schwer (zwei Außenbänder, ein Innenband und Syndesmoseband angerissen), er wird laut Zollinger »in 2017 nicht mehr spielen können«. Linkshänder Jannek Klein wird aktuell aufgrund der Verletzung des Norwegers Magnus Rød als Backup für Holger Glandorf bei den Profis benötigt und Rückraummann Marlon Runow war ebenfalls zuletzt angeschlagen. Und: für Linkshänder Marc Blockus gibt es - zumindest am Freitag - kein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen vom DHK. Er wird laut Zollinger aus beruflichen Gründen fehlen.

»Beide Mannschaften kennen sich gut. Es ist nicht so, das man sich da irgendwie groß überraschen könnte. Torben (Walluks) und ich haben am Dienstag erst miteinander telefoniert«, berichtet Zollinger.

Beide Trainer bezeichnen die Liga als eng. »Ich habe die Tabelle gerade vor mir. Ab Platz fünf, der HSV Hannover mit 12:12 Punkten, spielen momentan alle gegen den Abstieg. Der DHK hat wie fünf andere Mannschaften auch elf, wir zehn Punkte - das ist alles extrem eng beieinander«, sagt Zollinger, der mit seiner Mannschaft vor dem Jahreswechsel auch noch in Altenholz (Fr., 8. Dez.) antreten muss.

»Diese Partie kann in jede Richtung gehen«

Am Freitag scheint alles möglich. »Diese Partie kann in jede Richtung gehen«, prognostiziert Walluks.

Wie eng und wie unvorhersehbar es momentan in dieser Spielklasse zugeht, belegt neben der Tabelle auch die Entwicklung bei einzelnen Mannschaften. Der VfL Potsdam etwa verlor die ersten fünf Spiele, siegte erstmals am achten Spieltag. Fredenbeck ging die ersten vier Partien komplett leer aus, jubelte am siebten Spieltag dann erstmals über zwei Punkte. Und jetzt stehen beide Teams über der SG II.

Beim HC Empor Rostock ging es genau andersherum. Der Zweitliga-Absteiger mit dem ehemaligen SG II-Trainer Till Wiechers an der Seitenlinie, macht nach drei Auftaktsiegen eine Durstrecke (8 Spiele ohne Sieg) durch, die noch immer nicht beendet ist und das Team bis auf Platz 13 (8:14 Punkte) abrutschen ließ. Dort hat man personell reagiert und in Kreisläufer Ole Prüter (21/elfmonatige Pause nach Kreuzbandriss) sowie - wie vermeldet - Linksaußen Felix Mehrkens (23/vom HSV) zur Hilfe geholt.

Um sich die Abstiegszone vom Leibe zu halten, täte sowohl dem DHK Flensborg als auch dem SG-Juniorteam gerade jetzt ein Derby-Sieg gut.Marc Reese

Quelle: Flensborg Avis, Marc Reese - 30.11.2017

Foto: Ingrid Anderson-Jensen (https://www.nordlyset-fotografie.com)