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Konter
champions league
Tolles Heim-Finale 2013
Finale furioso! Mit einem starken
Schlussspurt bezwang die SG Flens-
burg-Handewitt den HSV Hamburg
mit 27:24 und wahrte damit die kleine
Chance auf den Gesamtsieg in der
Gruppe D der VELUX EHF Champi-
ons League. „Der HSV kontrollierte
lange das Geschehen“, gab SG-Trainer
Ljubomir Vranjes zu, strahlte aber
angesichts der letzten Viertelstunde:
Da haben wir unser wahres Gesicht
gezeigt. Alles funktionierte, und Sören
Rasmussen hielt überragend.“
Rund 20 Minuten vor Schluss hatte
vieles für eine Niederlage gesprochen.
Die Hamburger führten mit 15:19. Im
rechten Rückraum brauchte Steffen
Weinhold eine Schonzeit. Da Holger
Glandorf kurzfristig wegen eines
Magen-Darm-Infekts passen musste,
hieß die Alternative: zwei Kreisläufer.
Es keimte dennoch neue Hoffnung.
Anders Eggert servierte in seinem
Gute-Laune-Stil zum 19:22, und Ljubo-
mir Vranjes zauberte Olafur Gustafs-
son für den Rückraum aus dem Hut.
Er kam in einer schwierigen Phase
und hat seine Sache gut gemacht“,
lobte der Trainer. Mit einer Peitsche
lochte Thomas Mogensen zum 21:23
ein. Es knisterte wieder vor Spannung.
Und es brodelte, als Hans Lindberg
nach einem harten Einsteigen gegen
Anders Eggert den roten Karton sah.
Der dänische Linksaußen blieb ganz
cool und hob den fälligen Siebenmeter
zum 22:23 ins Netz.
Auf der anderen Seite parierte Sören
Rasmussen und versetzte den SG-An-
hang in Ekstase. Bereits im Gegenzug
schaffte Jacob Heinl tatsächlich den
Ausgleich. Acht Minuten vor Schluss
war wieder alles offen, und die Be-
geisterungswelle schwappte durch die
Hölle Nord“. Und weil es so schön war
noch einmal: Sören Rasmussen stopp-
te den Ball. Über Olafur Gustafsson lief
der Gegenzug, und erneut Jacob Heinl
vollendete. 24:23! „In der zweiten Hälf-
te hatten wir noch mehr Aggressivität
und Willen in der Deckung“, meinte
Sören Rasmussen. „Zudem haben uns
die Zuschauer wirklich geholfen und
nach vorne getragen.“
Die SG hatte nun Oberwasser und
räumte ab – für Anders Eggert, der
von Linksaußen den Ball zum 25:23
lupfte. Die Partie war komplett ge-
dreht, keinen hielt es mehr auf seinem
Platz. Ljubomir Vranjes gönnte seinen
Schützlingen eine kurze Verschnauf-
pause: Team-Time-Out! Danach
sperrte Jacob Heinl gekonnt am Kreis,
Steffen Weinhold fand die Lücke und
verschwand im Jubel-Korridor der
Hölle Nord“. 26:23 – die Vorentschei-
dung! „45 Minuten lang war das eine
sehr tolle Vorstellung von uns“, saß
HSV-Trainer Martin Schwalb mit ei-
nem weinenden und einem lachenden
Auge in der Pressekonferenz. „Aber
ein Spiel dauert leider 60 Minuten.“
SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg 27:24 (11:13)
SG Flensburg-Handewitt:
Andersson (6 Paraden), Rasmussen (10/1 Paraden;
ab 31.) – Karlsson, Nenadic (2), Eggert (9/6), Mogensen (4), Svan (2), Weinhold
(6),
Heinl (3), Gustafsson, Gottfridsson, Knudsen (1)
HSV Hamburg:
Cleverly (12 Paraden), Herrmann (bei einem 7m) – Flohr (1),
Lindberg (4/2), Nilsson, Mahé (4), Dominikovic, Canellas, Toft Hansen (3), Pfahl
(3),
Djordjic (8), Jansen (1)
Schiedsrichter:
Dentz/Reibel (Frankreich)
Zeitstrafen:
6:6
Minuten (Nenadic 2, Heinl 2, Gottfridsson 2 – Toft Hansen 2,
Mahé, Lindberg 2)
Rote Karte:
Lindberg (51., grobes Foulspiel)
Siebenmeter:
6/6:3/2 (
Mahé scheitert an Rasmussen)
Jacob Heinl: Mit einem Doppelschlag zur Führung