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Konter
story
Stehende Ovationen, Gesänge und
Jubel prägten das 76. schleswig-
holsteinische Landesderby. Nach
dem 34:30-Erfolg über den THW Kiel
sprachen viele bei der SG Flensburg-
Handewitt von einer Gänsehaut-
Atmosphäre. Einer ganz besonders:
Michael Knudsen. Der dänische Kreis-
läufer hatte erst wenige Tage zuvor
entschieden, eine Option in seinem
SG-Vertrag zu ziehen und seine Zelte
im Sommer vorzeitig an der deutsch-
dänischen Grenze abzubrechen – um
zum dänischen Erstligisten Bjerring-
bro-Silkeborg zu wechseln und in sei-
ne jütländische Heimat zurückzukeh-
ren. Unmittelbar vor dem Anpfiff, als
der 35-Jährige zusammen mit seinen
Teamkollegen darauf wartete, in die
verdunkelte „Hölle Nord“ einzulaufen,
Michael Knudsen: Ein Traum zum Abschied
da wurde ihm urplötzlich bewusst:
„
Das wird heute wahrscheinlich mein
letztes Heimderby.“
Der 35-jährige dänische National-
spieler spielt seit 2005 für die SG und
hat bislang 332 Pflichtspiele absol-
viert und mehr als 1000 Tore erzielt.
Schon im letzten Herbst hatte Micha-
el Knudsen ein konkretes Angebot
von Bjerringbro-Silkeborg vorliegen,
entschied sich aber nochmals für die
SG. In den Zwei-Jahres-Vertrag ließ
er sich damals eine einseitige Option
einbauen, die er nun zog. Der dänische
Erstligist lockte mit einem Drei-Jah-
res-Paket. „Diese Entscheidung ist mir
wirklich nicht leicht gefallen“, erklärte
er. „Ich habe der SG unendlich viel zu
verdanken, muss aber mit 35 Jahren
auch an meine Zukunft denken. Außer-
dem freuen sich meine Familie und ich
dichter bei den Verwandten zu sein.
Und die Reisen sind in der dänischen
Liga deutlich kürzer.“
Die SG-Truppe erfuhr zwei Tage vor
dem Derby von diesem Schritt. Durch
die Duburghalle bewegte sich Weh-
mut, aber auch viel Verständnis. „Ich
verliere einen herausragenden Kreis-
läufer und Abwehrstrategen“, meinte
SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich res-
pektiere aber seine Entscheidung und
sehe ihre menschlichen Aspekte.“ SG
Geschäftsführer Dierk Schmäschke
betonte: „Einem Akteur, der seit über
neun Jahren alles für die SG gegeben
hat, muss man auch etwas zurückge-
ben. Michael hat uns stets offen und
frühzeitig informiert.“
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