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Konter
dkb hbl
rauschende 76. Auflage des Landesderbys
Dieser Weg wird kein leichter sein“,
ertönt es immer, wenn die die geg-
nerischen Mannschaften in die „Hölle
Nord“ einlaufen. So auch beim 76.
Landesderby. Der THW Kiel hätte es
wohl kaum für möglich gehalten, dass
sich der Xavier-Naidoo-Hit auf eine
so knallharte Weise bestätigen würde
und dass er beim 30:34 gegen eine
entfesselt auftrumpfende SG Flens-
burg-Handewitt praktisch chancenlos
war. Nach zwölf Minuten führte der
deutsche Meister noch mit 5:6, doch
dann verlor er im „Hexenkessel“ im-
mer mehr den Anschluss. Die SG mar-
schierte auf einer Welle der Begeis-
terung zum Sieg, führte phasenweise
mit acht Toren Vorsprung. Schnell
schwappte die Derby-Euphorie durch
alle Winkel der FLENS-ARENA. „Das
Derby ist ohnehin etwas Besonderes.
Wenn man dann merkt, dass die Fans
schon nach einer Viertelstunde alle
aufgestanden sind, setzt das noch-
mals Extra-Energien frei“, schwärmte
SG-Linkshänder Steffen Weinhold.
Die Gastgeber schwangen sich zu
einer Leistung auf, die sich 30 Minu-
ten am absoluten Optimum bewegte.
Abwehr, Torwart, Gegenstoß, Po-
sitionsangriff und Wurfquote – die
erste Halbzeit war nahezu perfekt“,
schwärmte SG-Trainer Ljubomir
Vranjes. „Diese beeindruckende
Leistung hat nicht ein Spieler, sondern
die haben mehrere Spieler gebracht.
Und genau so einen Team-Auftritt
braucht man, um gegen den THW zu
gewinnen.“ Großen Respekt zollte
der unterlegene Landesrivale. „Da
hat alles gepasst, das war ja eine
Wurfquote von 90 Prozent“, staunte
THW-Spielmacher Aron Palmarsson.
Dadurch durften wir uns im Angriff
keinen Fehler erlauben, um nicht noch
weiter zurückzufallen.“ Team-Kollege
Patrick Wiencek ergänzte: „Leider
haben wir auch in der Abwehr eini-
ge Dinge falsch gemacht und es den
Flensburgern zu leicht gemacht bei
ihren Würfen.“
In wichtigen Teil-Duellen hatte die
SG die Nase vorn. SG-Keeper Mattias
Andersson war einmal mehr phäno-
menal. Gegen den von außen her-
einfliegenden Gudjon Valur Sigurds-
son, gegen den konternden Patrick
Wiencek oder bei einem Strafwurf von
Filip Jicha – der Schwede war schon
in der ersten Hälfte praktisch immer
zur Stelle. Ein klares Plus verbuchten
die Gastgeber auch auf ihren Außen-
positionen: Gegenstoß, Heber, Dreher
oder humorloser Strich – Anders
Eggert und Lasse Svan lochten nicht
weniger als zwölf Mal aus dem Feld
ein. Das schafften die Kieler Flügel-
Spezialisten nur vier Mal.
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SG Flensburg-Handewitt – THW Kiel 34:30 (21:14)
SG Flensburg-Handewitt:
Andersson (21/1 Paraden), Rasmussen (bei einem
7
m) – Karlsson, Nenadic (2), Eggert (9/3), Glandorf (2), Mogensen (6), Svan (6),
Weinhold (5), Gottfridsson, Radivojevic, Knudsen (4)
THW Kiel:
Sjöstrand (5 Paraden), Palicka (3 Paraden) – Toft Hansen (1), Sigurds-
son (3), Sprenger, Wiencek (1), Ekberg (1), Palmarsson (4), Zeitz (1), Jicha (9/1),
Vujin (10/4)
Schiedsrichter:
Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier)
Zeitstrafen:
14:8
Minuten (Knudsen 4, Karlsson 2, Eggert 2, Mogensen 2, Svan 2,
Weinhold 2 – Toft Hansen 4, Wiencek 2, Zeitz 2)
Siebenmeter:
3/3:6/5 (
Jicha scheitert an Andersson)
Zuschauer:
6300 (
ausverkauft)
So ein Tag…