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Dr. Sebastian
ude
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Christopher Rudeck: SG-Torwart Nummer drei
Christopher Rudeck hat das Gesche-
hen immer im Blick. Plötzlich findet
ein Gegenspieler die Lücke, taucht frei
vor dem Torhüter der SG Flensburg-
Handewitt auf. Doch der ist auf der
Höhe, vollführt blitzschnell einen
Hampelmann und wehrt den Ball ab.
Wenn es läuft, dann läuft es“, lächelt
der Schlussmann. 17 Mal ist der
18-
Jährige an diesem Abend Sieger
gegen die Schützen aus Potsdam, die
als Drittliga-Tabellenführer angereist
waren. Doch nun werden sie vom
Junior-Team mit 37:23 entzaubert
auch dank einer starken Torhüter-
Leistung. „Christopher ist ein ruhiger,
introvertierter Keeper“, charakterisiert
ihn SG-Leiter Sascha Zollinger, „der
lange stehen bleibt und von seiner
enormen Reichweite profitiert.“
Der 1,99 Meter große junge Mann
will mehr. „Wenn man bereits mit
18
Jahren in der 3. Liga spielt, dann
möchte man in Zukunft noch eine oder
gar zwei Spielklassen aufrücken“,
sagt er. Kurzum: Er arbeitet für eine
Profi-Karriere, hilft bereits ab und an
im Training
der Bundes-
liga-Truppe
aus, wenn
Mattias
Andersson
oder Sören
Rasmussen
ausfallen. Im
Pokal-Viertelfinale gegen die Rhein-
Neckar Löwen stand Christopher
Rudeck sogar auf dem Spielbericht.
Zu den Übungseinheiten mit dem
Drittliga-Unterbau gesellen sich ein
individuelles Programm und zwei Mal
wöchentlich ein spezielles Torwart-
Training. Da hat ihn SG-Urgestein Jan
Holpert, der bis 2003 stolze 245 Mal
im Gehäuse der deutschen Natio-
nalmannschaft stand, in seine Obhut
genommen. „Er schaut mir auch bei
meinen Spielen zu, gibt Tipps und
baut darauf die Übungen auf“, erzählt
Christopher Rudeck.
Angesichts des enormen Aufwands
kommt er nur noch etwa alle drei
Wochen in seine Heimatstadt Bargte-
heide. Beim dortigen TSV hatte er als
Dreikäsehoch mit dem Handball be-
gonnen. Bereits in der E-Jugend war
er Schlussmann. „Ich wollte unbedingt
ins Tor, da ich auch beim Fußball Tor-
wart war und meine Mutter noch im-
mer Torhüterin beim TSV Hohenhorst
ist“, erinnert sich der Stormarner.
Das Talent reifte. Der vorläufige
Höhepunkt war das eine Jahr mit der
C-Jugend des TSV Bargteheide in der
Oberliga. Zugleich war damit das Ende
der Fahnenstange erreicht. Ein Wech-
sel zu einem größeren Klub drängte
sich auf. Die Wahl fiel wegen des
besten Gesamtpakets“ auf Flensburg.
Seit 2009 lebt Christopher Rudeck in
einer Handball-WG und besucht das
Fördegymnasium. Es geht voran: Gut
40
Jugend-Länderspiele hat er bereits
bestritten. Im Juli feierte er mit der
deutschen Auswahl die U18-Europa-
meisterschaft in Österreich. Trotz der
ersten Erfolge weiß er, wo er sich zu
verbessern hat: „Bei den Würfen von
außen muss ich noch besser stehen,
und in der Athletik muss ich zulegen.“