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SG-Angriff trifft in Wetzlar auf zweitbeste Abwehr der Liga

(sh:z; Jan Wrege) Der Jahresendspurt wird hart für die SG Flensburg-Handewitt. Wetzlar (morgen 12.30 Uhr), Mannheim und das Heimspiel gegen Hannover sind die letzten Stationen vor der Winterpause in der Handball-Bundesliga. „Danach wissen wir, wohin die Reise geht – das ist klar“, sagt Trainer Maik Machulla.

Die Ambitionen des gestürzten Tabellenführers bekamen mit dem Derby gegen den THW Kiel (27:35) einen herben Dämpfer, den es aufzuarbeiten galt. Dabei gab es für Machulla überraschende Erkenntnisse. „Der erste Eindruck war ja, dass Andi Wolff den Torhüter-Vergleich klar gewonnen hatte. Nachher siehst du, dass er nur eine Parade mehr hatte als wir“, so der SG-Trainer. Der Knackpunkt lag woanders. „Dass Kiel im Derby mit einem technischen Fehler durchkommt, ist schon beachtlich. Wir hatten zehn und fast jeder wurde mit einem Gegenstoßtor bestraft. Kiel hat in unserer Halle unser Spiel gespielt“, stellte Machulla fest.

Wieder seien es die mangelnde Aggressivität der Abwehr, die Kiel so nicht zu Fehlern zwingen konnte, und zu wenig Konsequenz im Abschluss gewesen, die zur bitteren Niederlage  geführt hätten. Ein Mentalitätsproblem oder gar fehlende Einstellung sieht Machulla jedoch nicht, eher ein „Zu-viel-Wollen“, besonders in der Offensive. Da würde er gern etwas mehr Coolness und Lockerheit sehen.

Die HSG Wetzlar wird den SG-Angriff erneut vor eine anspruchsvolle Aufgabe stellen. Die Hessen haben nach den Rhein-Neckar Löwen die bisher zweitbeste Abwehr der Liga, woran natürlich auch der kommende SG-Torhüter Benjamin Buric seinen Anteil hat. „Wetzlar ist ein harte Nuss. Kai Wandschneider ist ein kreativer Trainer, der sich immer etwas einfallen lässt“, rechnet Machulla mit Überraschungen. Bei den Gastgebern laborierten zuletzt Jannik Kohlbacher, Olle Forsell-Schefvert und Filip Mirkulovski an Infekten, sollten morgen aber wieder einsatzbereit sein. Bei der SG ist mit dem Comeback vom Jim Gottfridsson zu rechnen, den Machulla am vergangenen Sonntag lieber doch nicht in das verkorkste Spiel gegen Kiel werfen wollte. Jacob Heinl hat wieder voll trainiert. Wegen Schulterbeschwerden kann der Kreisläufer immer noch nicht schmerzfrei werfen, in der Abwehr ist Heinl aber wieder eine Option.