Stripes
Stripes
Archiv

Machulla fordert Geduld und klaren Kopf

(sh:z; Jan Wrege) Trotz der jüngsten, geradezu Furcht erregenden Demonstration der Stärke des deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen ist die SG Flensburg-Handewitt vor dem Gipfeltreffen der Handball-Bundesliga in Mannheim (heute, 20.45 Uhr) guter Dinge. „Wir freuen uns darauf. Es zum Ende des Jahres das absolute Schlagerspiel zwischen dem Ersten und dem Zweiten – und wir sind dabei. Das haben wir uns erarbeitet“, sagt SG-Trainer Maik Machulla. Mit einem Sieg könnte der Vizemeister wieder am Titelverteidiger vorbeiziehen – bei einer Niederlage  würde die SG auf drei Punkte hinter die Mannheimer zurückfallen.

Die Löwen-Gala beim 37:23 über den bisherigen Tabellenführer Füchse Berlin hat natürlich auch Machulla beeindruckt. „Respekt haben wir schon. Die Löwen sind hammergut drauf“, sagt der 40-Jährige, blickt aber dem Spitzenspiel seit Sonntag wieder zuversichtlicher entgegen. „Der Sieg in Wetzlar hat uns gut getan. Wir standen unter Druck und haben in diesem schwierigen Spiel bestanden. Das gibt Selbstvertrauen, denn in Wetzlar gewinnt man nicht mal eben so“, sagt Machulla.

Den 14-Tore-Sieg der Löwen hat sich der SG-Trainer genau angesehen. „Da haben sie in der ersten Viertelstunde alles richtig gemacht und Berlin alles falsch. Dann geht es schnell zu so einem Abstand. Davon haben sich die Füchse nicht mehr erholt“, so Machulla. Die Fehler der Berliner gelte es zu vermeiden, die Abwehr der Gastgeber müsse mit viel Geduld bespielt werden. „Wir müssen uns Zeit nehmen und klaren Kopf bewahren – trotz  Adrenalin“, fordert der SG-Coach.

Die Abwehr der Flensburger steht ebenfalls vor einer Herkulesaufgabe gegen den alles überragenden Angreifer der Liga, Andy Schmid, der zuletzt mit Kreisläufer Hendrik Pekeler sensationell harmonierte. „Andy darf nicht zu viel Spielfreude entwickeln“, meint Machulla. Ein Problem, das die SG letztlich mit um die Meisterschaft in der vergangenen Saison brachte, scheint inzwischen lösbar. Anders als  beim „Endspiel“ im Mai kamen die Flensburger in der Hinrundenpartie dieser Saison mit dem siebten Feldspieler der Löwen besser klar. „Es gibt Möglichkeiten, das zu verteidigen“, sagt Machulla. Die SG habe es beim 27:22-Heimsieg gezeigt, auch Melsungen und Champions-League-Gegner Zagreb entschärften diese Waffe von Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Die SG wird in gleicher Besetzung wie in Wetzlar antreten. Thomas Mogensen hatte dort Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur. „Gut, dass er das rechtzeitig signalisiert hat. Das erwarte ich auch. Jetzt sieht es wieder gut aus“, rechnet Machulla mit seinem erfahrensten Spielmacher.