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Das Topduell um Platz zwei

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Wieder Champions League oder doch nur EHF-Cup? Die nächsten beiden Spiele der SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga werden erste Aufschlüsse darüber geben, in welche Richtung es für den deutschen Vizemeister in der nächsten Spielzeit international gehen wird. Heute (19 Uhr, Flens-Arena) steht das Topspiel gegen die Füchse Berlin um Tabellenplatz zwei an, nur sieben Tage später folgt das nächste „Hammerspiel“ beim SC Magdeburg. „Gegen die Füchse muss die Halle von der ersten Sekunde an da sein. Ich wünsche mir, dass die Hölle Nord ihrem Namen aller Ehre macht“, unterstreicht SG-Trainer Maik Machulla die Bedeutung des Verfolgerduells Dritter gegen Zweiter.

Füchse-Coach Velimir Petkovic jedenfalls hat großen Respekt vor der Flens-Arena. „Da herrscht eine beeindruckende Atmosphäre, mit der man erst einmal klar kommen muss“, sagt der Füchse-Coach. Nur Understatement? Denn der 61-jährige Routinier warf bei seinem letzten Auftritt im hohen Norden die SG aus dem DHB-Pokal. Dieser Stachel sitzt bei den Gastgebern immer noch tief. „Es ist ärgerlich, dass wir in Hamburg nicht dabei sind – nach wie vor“, sagt Machulla. „Damals haben wir vieles nicht gut gemacht. Das wollen wir diesmal besser lösen.“

Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Erfolg über die Füchse (38:8 Punkte) wären Flensburger (38:10) vorerst dort, wo sie auch am Saisonende stehen möchten. Doch gerade in eigener Halle taten sich Thomas Mogensen und Co. zuletzt schwer gegen die Berliner. In den letzten drei Jahren gab es in der Liga nur einen Sieg. „Wir brauchen Leidenschaft – auf dem Spielfeld und auf den Rängen“, nennt Machulla eine Voraussetzung für den Erfolg. „Denn die Füchse spielen stabil und haben unglaublich viel Qualität.“

Dabei haben die Berliner in der EM-Pause mit Petar Nenadic eine entscheidende Figur verloren. „Das Unberechenbare ist ein bisschen weg“, hat auch Machulla festgestellt. Doch das kompensiert Trainer-Kollege Petkovic mit viel Rotation auf der Mittelposition. Dort wechseln sich Neuzugang Stipe Mandalinic, Steffen Fäth, Routinier Drago Vukovic und Linkshänder Mattias Zachrisson ab. „Es ist immer schwer, gegen zwei Linkshänder im Rückraum zu spielen“, weiß Machulla, der davon ausgeht, „dass die Berliner mit ihrer Rotation viele Optionen präsentieren werden“. Und damit die Flensburger auch vor viele verschiedene Aufgaben stellen.

Die SG hat bis auf Magnus Röd alle Mann an Deck. Linkshänder Holger Glandorf könnte heute Kyung Shin Yoon als besten Feldtorschützen der Liga ablösen. Der Südkoreaner war in der seiner aktiven Zeit 2262 Mal erfolgreich – Glandorf bislang 2261 mal. „Das ist eine fantastische Leistung“, zieht Machulla seinen Hut vor dem 34-Jährigen. An den Rekord denken Machulla und Glandorf heute aber nicht. Viel wichtiger ist ihnen ein Sieg über die Füchse Berlin.