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TVB 1898 Stuttgart

Nach dem Aufstieg 2015 musste der TVB 1898 Stuttgart zwei Mal lange zittern, ehe die Plätze 15 und 14 gesichert waren. Nun möchten die Süddeutschen frühzeitig den Klassenerhalt sichern und sich in der DKB Handball-Bundesliga weiter etablieren.

Gefährlicher Halblinker: Marian Orlowski.

Der HBW Balingen-Weilstetten ist abgestiegen, der Traditionsverein FA Göppingen hat seine alte Stärke eingebüßt. Da ist es denkbar, dass die dritte Kraft in der Region, der Emporkömmling TVB 1898 Stuttgart, sich zur Nummer eins in Schwaben aufschwingt. Ein direktes Duell ging bereits an die Bittenfelder: Sie gewannen in der „Höhle des Löwen“, bei Frisch Auf, mit 23:21. „Wir haben gebrannt und von Anfang an den Sieg geglaubt“, strahlte Torwart Johannes Bitter.

Die Stuttgarter befinden sich auf Kurs. „Wir wollen wieder den Klassenerhalt erreichen – aber mit dem Zusatz: so früh wie möglich“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. „Das wäre für unsere weitere Entwicklung extrem wichtig, um frühzeitig planen zu können.“ Das Umfeld wächst, hat sich an die Erfordernisse der DKB Handball-Bundesliga angepasst. Der Etat hat mit einem Volumen von vier Millionen Euro ein konkurrenzfähiges Niveau erreicht. Sieben Mal gastiert der TVB 1898 in dieser Saison in der größeren Porsche-Arena.

Fliegender Holländer: Bobby Schagen.

Der Klub strahlt längst in die schwäbische Region aus. Ein Indiz: Gleich fünf Akteure haben eine Göppinger Vergangenheit. Spielmacher Michael Schweikardt und Kreisläufer Simon Baumgarten stehen schon lange im Kader, Weltmeister Michael Kraus und Linkshänder Felix Lobedank wechselten vor der letzten Saison. Zuletzt sorgte der Transfer von Michael Späth für Aufsehen. Der Zwei-Meter-Mann war über eine Dekade lang in Göppingen eine Institution am Kreis, nun sucht er in der Landeshauptstadt eine neue Herausforderung. „Mit diesem erfahrenen Bundesliga-Spieler bekommen unsere Defensive und Offensive noch mehr Stabilität“, frohlockte Jürgen Schweikardt.

Die sportlichen Geschicke lenkt Markus Baur. Der Weltmeister von 2007, der vor wenigen Monaten als neuer Bundestrainer gehandelt wurde, schlug im Sommer 2016 seine Zelte am Neckar auf. „Vorsichtig optimistisch“, blickte der Coach auf die neue Saison. Auch, weil er „sehr zufrieden“ ist mit den Neuverpflichtungen. Torwart-Talent Jonas Maier soll hinter der Nummer eins Johannes Bitter aufgebaut werden. Samuel Röthlisberger gilt als das größte Kreisläufer-Juwel der Schweiz. Linksaußen Max Häfner ist der jüngere Bruder vom Nationalspieler Kai Häfner.

Rückraum-Routinier: Michael Schweikardt.

Zudem musste der TVB 1898 für den rechten Rückraum tätig werden. Djibril M`Bengue fällt noch länger wegen einer gebrochenen Kniescheibe aus, Felix Lobedank laborierte an einem Achillessehnen-Anriss. Dafür lotsten die Schwaben den erst 21-jährigen Stefan Salger vom Zweitliga-Absteiger SG Leutershausen nach Stuttgart. Gleich zum Auftakt gegen die MT Melsungen war der 2,07-Meter-Riese fünf Mal zur Stelle und half, die favorisierten Nordhessen zu Fall zu bringen. „Ich war ein paar Mal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“, gab Stefan Salger zu Protokoll. „Es ist schon verrückt: Vor vier Jahren spielte ich noch in der Landesliga.“