Stripes
Stripes
Archiv

SG will den Schwung nutzen

(sh:z) So schnell geht es am Anfang einer Saison. Vor gut zwei Wochen schien die SG Flensburg-Handewitt nach der zweiten Niederlage noch ins Bundesliga-Mittelfeld abzudriften. Nun könnte sie, wenn sie am heutigen Mittwoch (18.30 Uhr, Flens-Arena) einen Heimsieg gegen Aufsteiger Eulen Ludwigshafen einfährt, nach Pluspunkten mit Spitzenreiter TSV Hannover-Burgdorf gleichziehen. „Was interessiert uns die Tabelle im September?“, fragt SG-Trainer Maik Machulla rhetorisch. „Wir denken im Moment nur von Spiel zu Spielen und wollen jetzt nicht mehr als einen weiteren Heimsieg.“

Als der SG-Tross am Sonntag aus Ungarn zurückkehrte, war die anfängliche Enttäuschung über das 27:28 bei Telekom Veszprém einer kleinen Prise Stolz gewichen. „Nach dem alle eine Nacht geschlafen hatten“, berichtet Maik Machulla, „erkannten wir, wie gut wir die Aufgabe trotz der kaum möglichen Vorbereitung gelöst hatten. Schade, dass wir den ersten beiden Spielen der Champions League nicht den Fokus geben konnten, wie wir es aus der Bundesliga kennen.“

In dieser Woche ist die Ausgangslage wesentlich entspannter: Die Flensburger spielen zwei Mal zu Hause: Paris am Samstag und – abweichend von neuen TV-Vertrag, der den Donnerstag als Spieltermin vorschreibt – schon am heutigen Mittwoch gegen Ludwigshafen. Der Grund: Die Flens-Arena ist am morgigen Donnerstag wegen einer anderen Veranstaltung belegt. „Leider ist das nicht häufiger der Fall“, sagt Dierk Schmäschke mit einer gewissen Ironie. Der SG-Geschäftsführer ist das Termin-Gezerre der letzten Wochen, den häufigeren 48-Stunden-Rythmen zwischen zwei Paarungen und die fehlende Abstimmung zwischen den Verbänden EHF und HBL leid.

Für die Mannschaft geht es derweil um ein mentales Umschalten. Am Samstag hatte in Veszprém niemand ein Erfolgserlebnis gegen eine Weltklasse-Truppe erwartet, nun rechnen alle mit zwei Punkten gegen ein weitgehend unbeschriebenes Blatt aus der Pfalz. Keiner aus dem Eulen-Kader kann Länderspiele vorweisen. Der einzige Ausländer ist Ersatzkeeper Roko Peribonio: ein Kroate, der in Süddeutschland aufwuchs. Als Nummer eins ist Kevin Klier gesetzt. Er war schon dabei, als der Verein – noch als TSG Friesenheim firmierend – 2010/11 und 2014/15 vergeblich um den Klassenerhalt kämpfte. Patrick Weber, Denni Djozic, Pascal Durak, Kai Dippe, Alexander Feld und Robin Egelhof heißen die Spieler, die nun Verantwortung übernahmen.

Die Eulen sind unerfahren, aber nicht ungefährlich. „Das ist eine Mannschaft mit großem Herz und viel Mut“, warnt Maik Machulla. „Sie hat in Berlin oder in Magdeburg schon gute Ergebnisse erreicht.“ Gegen den TBV Lemgo glückte der bislang einzige Erfolg. An der Favoritenstellung der SG ist nicht zu rütteln. „Man muss jeden Gegner ernst nehmen“, meint Dierk Schmäschke. „Dennoch sehe ich für unser tolles Team eine gut Gelegenheit, weiter Selbstvertrauen zu tanken. Die jüngsten Vorstellungen lassen auf mehr hoff