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Wenig Schlaf, viel Arbeit

(sh:z; Jan Wrege) Nach dem lockeren Aufgalopp in der Handball-Bundesliga kommt es morgen (19 Uhr) knüppelhart für die SG Flensburg-Handewitt. Polens Meister PGE Vive Kielce tritt zum  Rückspiel der Gruppe B in der Champions League in der Flens-Arena an. „Das ist eine der besten Mannschaften in Europa. Aber wir wollen zu Hause gewinnen und Platz zwei in der Gruppe verteidigen“, sagt Maik Machulla.

Der SG-Trainer hatte gestern einen langen Tag. Obwohl erst kurz vor acht Uhr vom 29:20-Sieg beim HC Erlangen zurückgekehrt, gab es wenig Schlaf. Er musste die Videositzung für die  Mannschaft vorbereiten. „Leider haben wir wenig Zeit und nur ein Training“, so Machulla.  Gerade gegen Kielce hätte er gern mehr Aufwand getrieben, da ihn mit Talant Dujshebaev ein besonders ausgefuchster Kollege gegenübersteht.

„Kielce spielt taktisch sehr schlau. Die Abwehr wechselt ständig zwischen den Systemen“,  sagt der SG-Trainer. Zudem verfügen die Polen über ein internationales Star-Aufgebot. „Alex Dujshebaev ist individuell überragend, Michal Jurecki eine Kampfmaschine und Kreisläufer Julen Aguinagalde spielt perfekt mit den Spielmachern Uros Zorman und Dean Bombac  zusammen. Wir müssen körperlich dagegenhalten“, sagt Machulla. Dass Kielce nur Gruppenfünfter ist, findet der SG-Trainer ein „bisschen merkwürdig“. Der Champions-League-Sieger von 2016 verlor überraschend in Brest und Celje, weil er dort nachlässig agierte.  Im Hinspiel hatte die SG den Polen einen sicher geglaubten Sieg noch entrissen, nachdem sie einen Sechs-Tore-Rückstand zum 25:25-Endstand aufgeholt hatte.

Machulla erwartet morgen Simon Jeppsson nach auskurierter Erkältung zurück im Kader. Jacob Heinl wird noch einige Wochen ausfallen. Der Kreisläufer hatte vor sieben Jahren durch einen unglücklichen Balltreffer im Training eine Netzhautablösung am rechten Auge erlitten. Dieser Schaden ist jetzt erneut aufgetreten. Die erforderliche Operation ist gut verlaufen, so dass Heinl bei optimaler Heilung laut Mannschaftsarzt Dr. Torsten Ahnsel in 14 Tagen wieder in das Training einsteigen könnte.

Rund ums Spiel
Der Gegner: Der Champions-League-Sieger von 2016 hat in dieser Saison noch keine Bäume ausgerissen. Kielce landete einen Heimsieg gegen den im September noch ziemlich desolaten THW Kiel und war zweimal gegen Aalborg erfolgreich. Dazu gab es zwei Heim-Unentschieden gegen den SG und Veszprem. Mit acht Punkten blieb der polnische Meister als Fünfter der Gruppe B bisher unter den Erwartungen – trotz eines Staraufgebots mit den polnischen Veteranen Slawomir Szmal (Tor), Michal Jurecki, Karol Bielecki und Krzysztof Lijewski, den Spaniern Alex Dujshebaev und Julen Aguinagalde und dem slownischen Spielmacher Uros Zorman.

Statistisches: Kielce ist eine der wenigen Mannschaften, gegen die den Flensburgern noch ein Sieg fehlt. Im CL-Viertelfinale gab es 2016 ein Remis zu Hause und die von einer skandalösen Schiedsrichterentscheidung überschattete Auswärtsniederlage, dazu die Punkteteilung in der aktuellen Gruppenphase.