Stripes
Stripes
Archiv

SG kann den November „vergolden“

(sh:z; hwk/hol) Derby-Zeit im Handball-Norden: Innerhalb von elf Tagen treffen die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel zwei Mal aufeinander. Heute (19.30 Uhr, Flens-Arena) geht es in der Gruppe B um Punkte in der Champions League, am 10. Dezember (15 Uhr) steht dann an gleicher Stelle das Bundesliga-Duell der beiden Erzrivalen an.

Beide Clubs befinden sich in der Königsklasse auf Kurs Achtelfinale. Die zweitplatzierten Flensburger wollen ihre gute Ausgangsposition in Gruppe B mit einem Sieg ausbauen und dem Top-Favoriten Paris Saint-Germain auf den Fersen bleiben. Die sehr wechselhaft auftretenden Kieler rangieren mit fünf Punkten weniger auf dem Konto auf Platz vier. Von den acht Mannschaften erreichen die ersten sechs Teams die nächste Runde.

Obwohl die SG zuletzt wettbewerbsübergreifend 18:0 Punkte einsackte und mit einem weiteren Erfolg den November „vergolden“ kann, will Trainer Maik Machulla von einer Favoritenrolle seines Teams gegen die kriselnden Kieler nichts wissen. „Kiel ist Kiel, die Mannschaft hat die Qualität, um jeden Gegner zu schlagen“, sagt der Flensburger Trainer.

Dass der THW in dieser Saison nach guten Spielen immer wieder Rückschläge wegstecken muss und zuletzt auch noch Ex-Manager Uwe Schwenker mit seiner Kritik für Unruhe in den „Zebra“-Reihen sorgte, interessiert Machulla nicht. „Wenn du denkst, Kiel hat das eine oder andere Problem, dann wirst du ein Problem bekommen“, sagt der 40-Jährige. „Wir tun gut daran, den Fokus auf uns zu richten. Und wenn wir die Energie und die Spielfreude wie in den vergangenen Wochen wieder auf die Platte bringen, dann sind wir schon auf einem guten Weg“, sagt Machulla.

Der Flensburger Coach ist bei den Kielern auch im 95. Derby auf alles gefasst. „Der THW hat das beste Torhüter-Gespann der Liga, wechselt häufig sein Deckungssystem und stellt dich in der Offensive mit seinen verschiedenen Spielertypen immer wieder vor neue Aufgaben.“ Wenn Bilyk, Nilsson und Zeitz den Rückraum bilden, sei das etwas völlig anderes, als wenn der kleine Spielmacher Miha Zarabec im Spielaufbau die Fäden ziehe. Hinzu kommen die großen individuellen Qualitäten eines jeden Kieler Akteurs. Der Flensburger Trainer geht davon aus, dass Linkshänder Steffen Weinhold nach seinem Muskelfaserriss heute wieder im Kieler Kader steht. Personell kann Machulla bis auf Jim Gottfridsson und Magnus Röd sein gesamtes Personal aufbieten.

Ein Derbysieg würde die Stimmung im Kieler Lager, das in dieser Saison bereits viele Wechselbäder der Gefühle durchschritten hat, erheblich aufhellen. „Auch wenn es für mich bereits das 23. Derby ist – diese Partie ist trotzdem etwas Besonderes. In diesen Spielen brennt man besonders für den Erfolg“, betonte THW-Kreisläufer Patrick Wiencek und fügte hinzu: „Auch wenn es abgedroschen klingt: Derbys haben ihre eigenen Gesetze, und wir haben in den bisherigen Top-Spielen gezeigt, dass wir mithalten können.“ So auch im Hinspiel (20:20) im Oktober, das der THW nach einem ausbleibenden Siebenmeter-Pfiff in der Schlusssekunde eigentlich hätte gewinnen müssen. Deshalb prognostiziert Wiencek: „Ich erwarte wieder eine Partie auf Augenhöhe.“