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Erfolgreicher SG-Trip nach Brest

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Noch wichtiger für den Flensburger Trainer in den beiden  Spielen war jedoch, „dass jeder seine Aufgabe erfüllt und seine Erfolgserlebnisse hatte“. Denn bei zwei Spielen in nur 48 Stunden war der Coach zum Dosieren der Einsatzzeiten gezwungen, um die Belastung einigermaßen gleichwertig zu verteilen. In Brest bekam Anders Zachariassen viel Spielzeit und nutzte sie mit sechs Toren aus sechs Versuchen. „Dafür konnte ich Jacob Heinl schonen, und Henrik Toft Hansen musste nur 15 Minuten spielen.“ Auf Halbrechts durfte Magnus Röd die ersten 30 Minuten ran und machte seine Sache ebenfalls gut – in Angriff und Abwehr. „Magnus wird langsam mutiger in der Offensive, das war wieder ein Schritt nach vorn“, lobte der  Trainer den jungen Norweger. Und auf der Spielmacher-Position entlastete Kentin Mahé den in Berlin lange geforderten Thomas Mogensen.

Die größte Überraschung war jedoch, dass Torhüter Kevin Möller in der Anfangsformation stand. „Mattias ist nun einmal nicht mehr der jüngste, wir hatten zwischen Berlin und Brest kaum Regeneration, und Kevin braucht Wettkampfpraxis“, begründete Machulla seine Entscheidung. Mit der Leistung des Dänen, der insgesamt fünf Würfe abwehrte, war der SG-Coach zufrieden. „Ihm fehlt noch die  Explosivität, aber er hat ja auch ein halbes Jahr lang nicht gespielt.“ Deshalb sei jede Minute Spielzeit für Möller wichtig, „denn wir brauchen Kevin in der langen Saison noch.“

Trotz der Rotationen auf dem Spielfeld dominierten die Flensburger über weite Strecken die Partie. Nur drei Mal lag Brest vorn, beim 1:0 und 2:1 sowie beim 19:18 nach 37 Minuten. Ansonsten hatte immer die SG die Nase vorn. Vor allem in der ersten Hälfte düpierte der Gast mit seinen überfallartigen Angriffen den weißrussischen Meister und nutzte dabei den Wechsel von zwei Spielern von Angriff zu Abwehr eiskalt. „Wir wollten von Beginn an Druck aufbauen, das hat super funktioniert“, urteilte Machulla. Bis zum 14:10 in der 21. Minute. Als die SG danach einen Gegenstoß zum möglichen 15:10 vergab und Brest eine Zeitstrafe erhielt, erlitt das Flensburger Spiel einen kurzen Einbruch. Brest zog zum 15:15 gleich. „Das war unnötig, wir hätten schon zur Pause mir drei, vier Toren führen müssen“, meinte der SG-Trainer.

Auch in Durchgang zwei waren die Flensburger das bessere Team, führten nach 48 Minuten erneut mit drei Toren beim 25:22. Meshkow-Trainer Sergej Bebeshkov agierte fortan in der Offensive mit Sieben gegen Sechs – mit Erfolg. Beim 28:28 vier Minuten vor dem Ende war der Ausgleich geschafft. „Da haben wir uns in einigen Situationen nicht clever genug angestellt“, monierte Machulla. Doch vielleicht war die nachlassende Konzentration auf den Kräfteverschleiß bei Rasmus Lauge zurückzuführen, der fast durchspielte und sich einige unvorbereitete Würfe genommen hatte.

Konsequenzen hatte das für die SG glücklicherweise nicht. Die Außen Hampus Wanne mit seinem siebten Treffer im siebten Versuch zum 28:29 und Lasse Svan zum 28:30 machten den Sack 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff zu. Denn Brest gelang in den letzten drei Minuten so gut wie nichts mehr. „Siege in zwei so schweren Auswärtsspielen stärken das Selbstvertrauen. Das war ein weiterer Schritt in unserer Entwicklung“, bilanzierte ein zufriedener Trainer Maik Machulla.