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SG-Handballer träumen von Köln

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Einfacher als 2016 gegen Kielce oder im Vorjahr gegen den späteren Champions-League-Sieger Vardar Skopje wird es für den Bundesliga-Tabellenzweiten gegen den Spitzenreiter der französischen Liga auf keinen Fall. „Das ist ein Gegner mit viel Qualität und großer internationaler Erfahrung“, unterstreicht Trainer Maik Machulla. „Das wird hammerhart.“

Die Clubs stehen in der Königsklasse vor dem sechsten Aufeinandertreffen und lieferten sich stets heiße Duelle. Unvergessen ist der März 2005, als die Flensburger nach einem 22:36 im Hinspiel Sekunden vor dem Abpfiff in eigener Halle beim 32:18 vor der Erfüllung ihres „Projekts 14“ standen, ehe Gregory Anquetil mit einem direkt verwandelten Freiwurf aus spitzem Winkel alle SG-Träume zerstörte. Ähnlich dramatisch verliefen die beiden letzten Aufeinandertreffen im Achtelfinale der Saison 2015/16. Die SG gewann beide Spiele jeweils mit einem Tor (31:30, 28:27) und zog ins Viertelfinale ein.

Auch diesmal stehen die Chancen „fifty-fifty“. SG-Coach Maik Machulla hat einige Videos der Franzosen analysiert und ist beeindruckt. „Kreisläufer Ludovic Fabregas ist eine richtige Kante und hat in den vergangenen zwei Jahren viel Erfahrung gesammelt. Spielmacher Diego Simonet führt klug Regie und übernimmt viel Verantwortung, und in Melvyn Richardson hat Montpellier eines der größten Talente aus Frankreich im rechten Rückraum.“ Auch der Rest ist nicht von Pappe und verfügt über viel Erfahrung: Nationaltorhüter Vincent Gerard, Linksaußen Michael Guigou oder der Ex-Kieler Vid Kavticnik. Und auf der Bank sitzt mit Patrice Canayer ein Trainer, „der sehr kreativ ist und uns mit verschiedenen Abwehrsystemen 60 Minuten lang vor immer neue Aufgaben stellen wird“.

Doch die Flensburger wollen mit ihren Fans dagegenhalten und „zu Hause gewinnen“, sagt der Trainer. Bis gestern waren rund 4500 Tickets verkauft. Schmäschke und Machulla hoffen dennoch auf eine volle Halle: „Wir brauchen die Unterstützung, die Atmosphäre in der Hölle Nord muss eines Viertelfinales würdig sein.“

„Die Mannschaft wird sich zerreißen“, verspricht SG-Kapitän Tobias Karlsson, und der Trainer ergänzt: „Wir wollen da weitermachen, wo wir in den letzten Wochen aufgehört haben. Die Spieler wissen, worum es geht. Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Das ist beeindruckend.“ Machulla kann seinen kompletten Kader aufbieten. Alle sind fit.