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Schnell den Frust abschütteln

(sh:z; Jan Wrege) Beim Frühstück noch zerknirscht, auf dem Flughafen Berlin-Tegel schon wieder fokussiert auf die nächste Aufgabe: Die SG Flensburg-Handewitt hatte gestern wenig Zeit, sich mit der 23:29-Niederlage beim SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga zu beschäftigen. Schon heute (19 Uhr) steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei IFK Kristianstad an.

Die Ursache für die Schlappe am Donnerstag war schnell gefunden: „Die Magdeburger haben nicht gewonnen, weil sie so fantastisch gespielt haben, sondern weil sie 60 Minuten von unseren Fehlern gelebt haben. Wir waren nicht konsequent genug vor dem Tor“, ärgerte sich SG-Trainer Maik Machulla. Enttäuschung und Müdigkeit müssten nun schnell abgeschüttelt werden. Der Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League werde kein Selbstgänger. „Kristianstadt ist eine richtig gute Truppe mit einem Riesenherz wie alle skandinavischen Mannschaften. Die werden die zwei Spiele genießen“, glaubt Machulla.

Ein 26:21-Sieg der SG im Sommertrainingslager beim schwedischen Meister habe für die Prognose keinen Wert. „Da waren wir schon im Saft und die hatten gerade angefangen“, erinnert sich Machulla. Die Stärke von Kristianstad seien das Selbstvertrauen durch eine bestens laufende Meisterschaft und das hohe Tempo. „Sie machen ungeheuer viel Druck in erster und zweiter Welle. Wir müssen viel investieren, um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu bekommen“, sagt Machulla, der auf den kompletten Kader inklusive der angeschlagenen Kentin Mahé und Magnus Röd zurückgreifen kann.

INFO IFK Kristianstad
Bei seiner dritten Teilnahme an der Champions League steht der IFK Kristianstad zum ersten Mal im Achtelfinale. Seit 2015, als erstmals nach 50 Jahren wieder die nationale Meisterschaft gewonnen wurde, herrscht in der südschwedischen Stadt Handball-Euphorie. Die 4700 Zuschauer fassende Kristianstad Arena ist meistens ausverkauft, wenn die Mannschaft von Ola Lindgren antritt. Mit dem Trainer, der in der Bundesliga bei der HSG Nordhorn und den Rhein-Neckar Löwen tätig war, ist schon der einzige prominente Akteur benannt. Außer Lindgren kennen nur der Halblinke Olafur Gudmundsson (Hannover) und Spielmacher Gunnar Steinn Jonsson (Gummersbach) die deutsche Eliteklasse. Mit drei Isländern, zwei Norwegern und einem Dänen und ansonsten nur Schweden lässt Lindgren den typischen, schnellen skandinavischen Handball spielen. Das reichte in der Gruppe A zu Siegen gegen Wisla Plock und Pick Szeged sowie in Zagreb. Beste Werfer in der Gruppenphase waren Rückraum-Linkshänder Albin Lagergren (61), Rechtsaußen Tim Sörensen (57) und Gudmundsson (50). SG-Trainer Machulla warnt insbesondere vor Lagergren: „Ein Typ wie Steffen Weinhold, der in einem Spiel den Unterschied machen kann.“