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SG auf Europa-Tour: Über Kassel nach Veszprem

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Zum zweiten Mal zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden – die Terminhatz für die SG Flensburg-Handewitt in Handball-Bundesliga und Champions League geht weiter. Heute (19 Uhr) trifft das Team von Trainer Maik Machulla in Kassel auf die MT Melsungen. Nach dem Schlusspfiff geht es direkt nach Frankfurt, von dort am Freitag Mittag mit dem Flieger nach Budapest und dann mit dem Bus weiter nach Veszprem. Am Sonnabend (17.30 Uhr) wartet in der Königsklasse Ljubomir Vranjes auf seinen Ex-Club.

Die Partie gegen seinen ehemaligen „Lehrer“ hat Maik Machulla aber noch nicht auf dem Zettel. „Jetzt steht Melsungen im Fokus“, sagt der 40-Jährige, der in der Rothenbach-Halle ein schweres Spiel für seine SG erwartet. „Melsungen kommt über seine Physis mit viel Körperkraft und Emotionen, da müssen wir cool bleiben und unser Konzept weiter durchziehen“, weiß der SG-Trainer. Wie schwer es ist, die Punkte aus Kassel mitzunehmen, erfuhr kürzlich der THW Kiel bei seiner 25:29-Niederlage. „Kiel war eigentlich ohne Chance, das hat Melsungen ganz souverän gemacht“, sagt Machulla, der das Video der Begegnung genau analysiert hat.

Zwar fehlen bei den Nordhessen die Müller-Brüder aufgrund langwieriger Verletzungen, „doch das war gegen Kiel nicht zu spüren“, so der SG-Trainer. Denn die MT hat sich  enorm verstärkt. Mit Tobias Reichmann (Rechtsaußen), Julius Kühn (Rückraum) und Abwehrspezialist Finn Lemke wurden gleich drei aktuelle Europameister verpflichtet. Und neben Timm Schneider zieht jetzt auf der Spielmacher-Position der Däne Lasse Mikkelsen (Skjern) die Fäden. Der 29-Jährige ist der Nachfolger des Ex-Flensburgers Patrick Fahlgren, der in seine Heimat zurückgekehrt ist. „Melsungen hat noch einmal an Qualität hinzu gewonnen“, urteilt Machulla. Viele Experten trauen dem Team von Trainer Michael Roth einen Europapokal-Platz zu. Stabil treten die Nordhessen aber noch nicht auf. Zum Saisonauftakt gab es eine  27:29-Niederlage in Stuttgart, und am Wochenende ließ Melsungen mit dem 26:26 in Lemgo einen weiteren Punkt liegen.

Leistungsschwankungen gibt es auch bei der SG. „In den Phasen, in denen es nicht so läuft, muss aber ein gewisses Grundniveau da  sein. Da müssen wir eine bessere Balance hinkriegen“, sagt Machulla. Dabei sieht er in der Defensive Tobias Karlsson als Abwehrchef und in der Offensive die Spielmacher Thomas Mogensen und Rasmus Lauge gefordert. „Sie müssen durch Tempo-Verschleppung oder Erhöhung Impulse setzen.“ Machulla hofft, dass die SG heute einen weiteren Schritt nach vorne macht, und stellt klar: „Wir werden unseren Weg weiter gehen.“