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„Gut, dass jetzt die Löwen kommen“

(sh:z; Jan Wrege) Vor dem Schlagerspiel der dritten Runde in der Handball-Bundesliga ist die SG Flensburg-Handewitt plötzlich in die Außenseiterrolle geraten – trotz Heimvorteil. Morgen (15 Uhr) kommen die Rhein-Neckar Löwen in die Flens-Arena und es spricht manches für einen Erfolg des deutschen Meisters. Die Flensburger müssen den Schock nach der unerwarteten 29:32-Schlappe bei der  TSV Hannover-Burgdorf am Donnerstag verkraften, die Mannheimer kommen nach einer Woche Ruhe im Bewusstsein, dass es für sie in Flensburg gut zu laufen pflegt. Seit viereinhalb Jahren  ließen sie sich in der Flens-Arena nicht mehr bezwingen.

Trotz der düsteren Vorzeichen lässt sich Maik Machulla vor seinem dritten Bundesliga-Spiel als SG-Chefcoach nicht bange machen. „Ich glaube, es ist gut, dass wir jetzt schon die  Rhein-Neckar Löwen bekommen. So müssen wir nicht lange über Hannover nachdenken“, sagt der 40-Jährige, der aus seinem Frust  über die Vorstellung am Donnerstag kein Hehl macht. „Das war ein harter Schlag. Auch meine Jungs sind sehr enttäuscht. Aber so etwas soll auch weh tun“, sagte Machulla, der nun eine Trotzreaktion erwartet. „Es ist ein Hammerspiel, in dem wir alles abrufen müssen.“ Wenigstens der in Hannover zu Tage getretene Mangel an Aggressivität in der Abwehr sollte morgen nicht das Problem sein. Aber es gilt nachzujustieren, was die Befolgung des Matchplans angeht. „Alles, was gegen TuS N-Lübbecke gut war, haben wir in Hannover nicht hinbekommen. Gefühlt war jeder Ball drin, der auf unser Tor kam. Da wird man unsicher, macht einen Schritt mehr nach vorn und gibt andere Räume preis“, analysierte der SG-Trainer.

Aber er sah auch Ermutigendes: „In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft Herz und Moral gezeigt. Ich hatte es das Gefühl, wir könnten es noch drehen. Leider sind wir nicht auf vier oder drei Tore  herangekommen, als noch Zeit war.“ Gefallen hat ihm Neuzugang Simon Jeppsson. „Es war nicht einfach für ihn in einem Spiel, in dem es nicht gut läuft. Aber er hat es gut gemacht“, sagte Machulla, der dem jungen Schweden auf halblinks viele Spielanteile gab.

Gegen die Rhein-Neckar Löwen muss bei der SG aber alles passen. Machulla macht sich keine Illusionen, dass der Meister Schwächen zeigen könnte. „Sie haben sich spielerisch weiterentwickelt, Momir Rnic passt nach dem Weggang von Ekdahl du Rietz gut in das Team. Und sie strotzen vor Selbstvertrauen. Im Super-Cup sind  sie nach fast verlorenem Spiel gegen Kiel zurückgekommen“, beobachtete der SG-Trainer, der sich vor allem für die variable Abwehr der Gäste etwas einfallen lassen will - und für Andy Schmid, um den sich nach wie vor alles dreht im Löwen-Angriff.