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Füchse Berlin

Die Füchse Berlin lieferten eine sehr gute Hinrunde ab und machen sich Hoffnungen auf die dritte Qualifikation für die VELUX EHF Champions League nach 2011 und 2012. Allerdings rotierte zum Jahreswechsel das Personal.

Kreisläufer Erik Schmidt.

Die Ballwerfer von der Spree kamen so gut aus den Startlöchern wie kein anderer der 17 Kontrahenten. Mit acht Siegen in acht Spielen übernahmen sie im Oktober die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga. Dann kassierten die Füchse zwar in Hannover ihre erste Niederlage, auf dem Treppchen blieben sie aber durchweg. Das große Glück kannte aber auch einige Schattenseiten. Verletzungssorgen machten um die Bundeshauptstadt keinen Bogen. Bis zu sechs Akteure mussten zeitweise pausieren. Jetzt sieht die Lage wesentlich rosiger aus. Lediglich Rückraum-Ass Paul Drux fehlte in den letzten Wochen. Er hatte sich bei der Europameisterschaft in Kroatien verletzt und musste am Knie operiert werden.

Gar nicht mehr dabei ist der beste Torschütze der Hinrunde: Petar Nenadic. Der serbische Nationalspieler wechselte zu Telekom Veszprem. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning handelte mit dem ungarischen Meister 500.000 Euro für die vorzeitige Freigabe aus. Petar Nenadic prägte mit seiner individuellen Klasse die Berliner Spielstruktur. Deshalb musste die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt und neue Rollen vergeben werden. So sorgte Rechtsaußen Mathias Zachrisson zuletzt als Spielmacher für Furore. „Das ist ein Überraschungsmoment für jeden Gegner“, erklärt Füchse-Coach Velimir Petkovic, dessen Vertrag bis 2020 verlängert wurde.

Rechtsaußen Hans Lindberg.

Ferner betätigte sich der Hauptstadtklub drei Mal auf dem Transfermarkt. Mit dem RK Zagreb einigte man sich auf einen vorzeitigen Wechsel des kroatischen Halblinken Stipe Mandalinic. Mit Oliver Milde kehrte ein weiterer Rückraumspieler zurück. Auch am Kreis mussten die Berliner tätig werden. Der Däne Johan Koch soll bis zum Saisonende Erik Schmidt entlasten, da der Spanier Ignazio Plaza Jimenez aufgrund eines Kreuzbandrisses noch Monate ausfallen wird.

Bis zur letzten Woche tanzten die Füchse auf allen drei Hochzeiten. Im EHF-Cup leisteten sie sich zwar eine Heimniederlage gegen den französischen Vertreter St. Raphael, haben das Viertelfinale aber fest im Visier. Im DHB-Pokal konnten die Berliner ihr Heimrecht nicht nutzen und verpassten mit dem 29:30 gegen den SC Magdeburg das REWE Final Four in Hamburg. Dort hatten die Berliner 2014 den „Pott“ gewonnen.

Linkshänder Fabian Wiede.

Die Berliner sind nicht nur in der Gegenwart stark, sie bewegen sich auch auf historischen Spuren. Die Reinickendorfer Füchse zählten vor gut 50 Jahren zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, mussten sich aber nach einem Absturz in die Niederungen wieder hochkämpfen. Seit 2007 sind die Füchse wieder erstklassig. Die Ambitionen wachsen. „Die Schlagdistanz zu den Top-Klubs ist geringer geworden, wir wollen angreifen“, sagte Präsident Frank Steffel bei seiner Wiederwahl im Mai. „Nach den letzten Jahren, in denen wir den deutschen Pokal, den Europacup und zwei Mal den Weltpokal gewonnen haben, wollen wir in den kommenden Jahren deutscher Meister werden.“