(sh:z; Hans-Werner Klünner) Neue Rolle für die SG Flensburg-Handewitt im Saison-Endspurt der Handball-Bundesliga: Aus dem Gejagten ist plötzlich der Jäger geworden. Außer der Tatsache, dass die SG die Tabellenführung an die Rhein-Neckar Löwen verlor, hat sich für Trainer Ljubomir Vranjes durch die 32:34-Niederlage bei den Füchsen allerdings nichts verändert. „Egal wie das Spiel in Berlin ausgegangen wäre, wir müssen sowieso alle Spiele gewinnen, um Meister zu werden“, sagte der Schwede vor dem Heimspiel gegen den Bergischen HC (heute 19 Uhr, Flens-Arena) zum Fernduell mit dem Titelverteidiger.
Für Vranjes ist die zweite Saisonniederlage Geschichte. „Ein Blick zurück wäre eine Katastrophe. Wir richten den Blick nach vorn, so wie wir das immer machen. Wir wollen gegen den BHC die zwei Punkte, das ist wichtig“, machte der SG-Trainer deutlich. Die Flensburger und den BHC trennen in der Tabelle 13 Plätze. Dennoch erwartet Vranjes ein schweres Spiel, nachdem sich die Gäste seit der WM-Pause mit zehn Punkten aus acht Begegnungen vom letzten auf den ersten Nichtabstiegsrang vorgearbeitet haben. Und dabei das geschafft, was der SG am vergangenen Wochenende nicht gelungen ist. Der BHC gewann in Berlin mit 30:29. „Das haben sie mit ihrer kämpferischen Einstellung hinbekommen. Der BHC spielt aggressiv in der Abwehr, geht auch ab und zu über die Grenze. Das wird schwer“, ist der 43-jährige Schwede überzeugt und appelliert an die eigenen Fans: „Die Jungs brauchen jetzt Unterstützung.“
Die werden die SG-Spieler mit Sicherheit bekommen. Bis auf wenige Stehplatzkarten ist das Spiel ausverkauft. Denn kein Flensburger möchte eine vergebliche Aufholjagd wie in der vergangenen Spielzeit noch einmal erleben, als die Rhein-Neckar Löwen nach 34 Spielen am Ende einen Zähler vor der SG lagen und sich den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte sicherten.
Allerdings bangt der SG-Coach noch um den Einsatz von Holger Glandorf. Der Linkshänder musste in Berlin wegen Schmerzen in der Leiste vorzeitig passen. Doch Vranjes ist zuversichtlich: „Ich habe bis jetzt keine Rückmeldung von Holger oder den Ärzten bekommen. Ich hoffe, dass er dabei ist.“ Die anderen 17 SG-Akteure sind fit.
