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Tabellenführer Flensburg trifft auf Team der Stunde

(sh:z; Jan Wrege) Auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft steht die SG Flensburg-Handewitt heute (20.15 Uhr/ Sport 1) vor der höchsten Hürde im Restprogramm. Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga tritt beim SC Magdeburg an, den die „Handballwoche“ zum Team der Stunde ausgerufen hat. Nicht ohne Grund: Seit Anfang Dezember ist der Pokalsieger wettbewerbsübergreifend in zwölf Spielen ungeschlagen, in der Bundesliga rückte der SCM mit acht Siegen in Folge auf Rang fünf vor. Sowohl der THW Kiel (27:26) als auch die Rhein-Neckar Löwen (35:32) wurden in der Bördelandhalle besiegt. Die Partie heute ist ein absolutes Spitzenspiel.

SG-Trainer Ljubomir Vranjes versuchte gestern, etwas Druck aus dem Kessel zu lassen: „Wenn wir gewinnen, ist es nur ein kleiner Schritt. Wenn wir verlieren, ist  nicht alles vorbei“, sagte der Schwede. Wie hart es für die Flensburger wird, ist ihnen mehr als bewusst. Das Pokalfinale 2016 ging gegen den SCM verloren, das Bundesliga-Heimspiel im   September war eine Zitterpartie, in der die SG erst im letzten Moment  durch einen Siebenmeter von Kentin Mahé glücklich mit 26:25 gewann.

Insgesamt hatte der SCM keinen guten Start in die Saison. Auch die Titelverteidigung im Pokal war mit einer Heimniederlage gegen den THW schnell beendet. Trainer Bennet Wiegert brachte sein Team aber wieder in die Spur. „Im Dezember hat Magdeburg eine Linie gefunden, die funktioniert“, so Vranjes. „Die große Stärke ist die Abwehr mit starken Torhütern dahinter – ähnlich wie bei uns.“

Die Erfolge haben das Selbstbewusstsein der Gastgeber gestärkt. „Bisher haben wir jedem Kandidaten für den Titel in Magdeburg ein Bein stellen können. Wir wollen unsere Siegesserie fortsetzen. Wir sind heiß auf heißen Kampf“, sagte SCM-Rechtsaußen Robert Weber.

Das ist auch die SG nach der Bundesligapause. „Das war eine gute Gelegenheit, Power zu tanken. Wir sind physisch gut vorbereitet“, sagte Vranjes. Alle Akteure, die zuletzt gespielt haben, sind fit. Zudem haben Johan Jakobsson und Tobias Karlsson das Training wieder aufgenommen: Der Linkshänder, der eine Gehirnerschütterung auskurieren musste, noch ohne Kontakt, während der Kapitän schon erste Schritte im Teamtraining unternahm. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie wieder dabei sind“, zeigte sich Vranjes mit den Fortschritten der Rekonvaleszenten zufrieden.

Unterdessen hat Bogdan Radivojevic (Foto) einen neuen Verein gefunden. Der 24 Jahre alte  Rechtsaußen wechselt im Sommer zu den Rhein-Neckar Löwen und nimmt den Platz des gleichaltrigen Marius Steinhauser ein, der den umgekehrten Weg nach Flensburg nimmt. Der serbische Nationalspieler unterschrieb bei den Löwen einen Zwei-Jahresvertrag.

SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke unterstrich gestern erneut, dass Mahé in der nächsten Saison auf jeden Fall in Flensburg spielen wird, bevor er 2018 nach Veszprem wechselt. Weder der Franzose noch die Ungarn hätten Interesse an einer vorzeitigen Freigabe bekundet. Gleiches gelte für Kevin Möller. Der Torhüter habe der SG mitgeteilt, dass er über 2018 hinaus nicht verlängern wird. Der neue Verein – möglicher weise FC Barcelona – steht aber noch nicht fest.