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TSV Hannover-Burgdorf

Knapp acht Jahre ist es inzwischen her, dass die TSV Hannover-Burgdorf in die DKB Handball-Bundesliga schlüpfte. Anfangs dachten noch viele an eine sportliche Eintagsfliege. Doch die „Recken“ schafften den Klassenerhalt, etablierten sich in der stärksten Liga der Welt und hoffen nun, sich zum zweiten Mal nach 2013 für den EHF-Cup zu qualifizieren.

Isländischer Linkshänder: Runar Karason.

Noch vor wenigen Jahren stand Burgdorf, das 30.000-Einwohner-Städtchen nordöstlich von Hannover, hauptsächlich für Spargelanbau, Pferdezucht und Deutschlands größte Zinnfigurensammlung. Die Handballer hatten ihr Domizil in der kleinen Schulsporthalle. 2005, mit dem Aufstieg in die Zweite Liga, erfolgte der Umzug aus dem Landkreis ins Herz von Hannover. 2009, mit dem Sprung in die Erstklassigkeit, wurden die Strukturen immer professioneller.

Diese positive Entwicklung bei der Nummer eins im niedersächsischen Handball scheint sich fortzusetzen. Die TSV-Verantwortlichen waren mit der traditionell sehr guten Resonanz bei den Weihnachtsspielen in der Tui-Arena sehr zufrieden, ab der kommenden Saison wollen die Handballer regelmäßig in der rund 10.000 Zuschauer fassenden Multifunktionsarena auf dem ehemaligen Expo-Gelände spielen. Ein Quantensprung! Als Bindeglied soll Benjamin Chatton fungieren. Der 35-Jährige bleibt bis 2022 TSV-Manager, übernahm zusätzlich ab Februar die Geschäftsführung der Arena Hannover GmbH. Der bevorstehende Umzug – bislang tummelten sich die Ballwerfer hauptsächlich in der 50 Jahre alten Stadionsporthalle – erntete in Mannschaftskreisen Zustimmung. „Das ist ein logischer Schritt für unsere Weiterentwicklung“, sagt Trainer Jens Bürkle. „Es macht Spaß, dort vor vollen Rängen zu spielen.“

Deutscher Nationalspieler: Kai Häfner.

Die Hinrunde hakten die „Recken“ mit einer zufriedenstellenden Bilanz ab. Sie waren nach 17 Spieltagen Fünfter und lagen damit sogar besser als in der Serie 2012/13, in der mit Rang sechs das beste Abschneiden der Vereinsgeschichte gefeiert wurde. Damals zog der Klub das bislang erste und einzige Mal in den europäischen EHF-Cup ein. „Wir sind auf einem guten Weg, dauerhaft zu den zehn besten Teams in der stärksten Liga der Welt zu gehören“, resümierte Jens Bürkle. „Wir hätten aber noch mehr Punkte holen können. Besonders die Niederlagen in Stuttgart und Balingen waren sehr ärgerlich. Andererseits haben wir in Göppingen und Magdeburg gewonnen, was man nicht jede Saison schafft.“

Norwegischer Kreisläufer: Joakim Hykkerud.

In Hannover wird man weiterhin daran arbeiten, die Konstanz in den Leistungen zu erhöhen – und langfristig dem besten Drittel der Bundesliga anzugehören. Die Kaderplanungen laufen bereits auf Hochtouren. Zwar wird Erik Schmidt im Sommer nach Berlin abwandern, für Ersatz am Kreis ist der TSV aber bereits tätig geworden. Mit Ilija Brozovic (THW Kiel) und Evgeni Pevnov (VfL Gummersbach) wurden zwei neue Spieler für die nächste Serie verpflichtet. Zudem wird mit dem Russen Pavel Atman ein spielstarker Rückraum-Akteur nach Niedersachsen kommen. Erst kürzlich wurde mit Angriffsmotor Morten Olsen und dem Halblinken Sven-Sören Christophersen bis 2019 verlängert, Linksaußen Casper Mortensen bleibt sogar bis 2020, und auch den Angeboten der Konkurrenz für Linkshänder Kai Häfner konnte getrotzt werden.

Die „Recken“ kommen wohl ohne ehemalige SG Spieler. Der Nordfriese Torge Johannsen, der im Dezember 2009 von der SG an die Leine gewechselt war, verlängerte vor wenigen Wochen zwar seinen Vertrag bis 2018, dann setzte ihn allerdings eine Muskelverletzung an der rechten Wade außer Gefecht. Rückraumspieler Kasper Kisum, der 2014 einige Wochen das SG Trikot trug, half im Herbst aus, ist zur Jahreswende aber wieder ausgeschieden.