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„Wir wollen wieder nach Hamburg“

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Das Jahresende rückt näher, die Bundesliga-Handballer der SG Flensburg-Handewitt sehnen nach bislang 26 Pflichtspielen die WM-Pause herbei. Doch noch ist es nicht soweit, vier Mal müssen sie im alten Jahr noch ran. Eine besondere Bedeutung hat dabei das Viertelfinale im DHB-Pokal gegen die MT Melsungen (19 Uhr, Flens-Arena). Es ist ein K.o.-Spiel und damit der letzte Schritt zum berühmt-berüchtigten „Final Four“. „Wir wollen wieder nach Hamburg“, sagt Trainer Ljubomir Vranjes im Brustton der Überzeugung. „Und ich hoffe unsere Zuschauer wollen das auch.“ Seit 2011 war die SG bei der Kultveranstaltung in Hamburg immer dabei. Bei einem Erfolg über die Nordhessen wäre es das siebte Mal in Folge.

Die Statistik vor diesem Duell spricht eindeutig für die SG. Doch die Vergangenheit interessiert den Flensburger Trainer nicht, auch nicht der 29:25-Sieg im September in der Bundesliga. Er taugte lediglich zur Analyse für die Vorbereitung. „Es ist ein neues Spiel, auf uns warten 60 Minuten harte Arbeit“, sagt der Schwede. Denn auch Melsungen will zum Final Four. Zwei Mal (2013 und 2014) haben die Nordhessen die Pokal-Endrunde bislang erreicht, schieden aber jeweils im Halbfinale aus.

Dass Melsungen in der Bundesliga-Tabelle derzeit nur Rang zwölf belegt und einige Verletzte zu beklagen hat, verleitet den SG-Coach jedenfalls nicht dazu, den Gegner zu unterschätzen. „Du kannst mal einen schlechten Lauf haben“, sagt Vranjes und bemüht ein Bild aus der Fauna zum Vergleich. „Verletzte Tiere sind am gefährlichsten. Auch wir haben trotz vieler Verletzter fantastische Spiele gemacht.“

Im Gegensatz zu seinem Trainerkollegen Michael Roth hat Vranjes heute alle 18 Spieler aus seinem Kader an Deck. Und sie alle wollen ins Final Four. „Hamburg ist immer ein hohes Ziel in der Saison, und deshalb hat das Spiel gegen Melsungen einen besonderen Stellwert“, unterstreicht Geschäftsführer Dierk Schmäschke – und hofft auf entsprechende Unterstützung des eigenen Anhangs. „Ich erwarte eine enthusiastische Halle.“ Für SG-Fans ohne Dauerkarte ist das Pokalspiel die letzte Gelegenheit, den Bundesliga-Tabellenführer in diesem Jahr in der Flens-Arena noch live zu erleben. Denn die Partie am Sonntag gegen die Füchse ist seit Wochen ausverkauft.

Rund ums Pokal-Viertelfinale
Der Gegner: In der vergangenen Saison auf Platz vier, jetzt nur Zwölfter – es läuft nicht bei der MT Melsungen. Eine Ursache dafür sind immer wieder Verletzungen. Auch heute muss Trainer Michael Roth voraussichtlich auf fünf wichtige Akteure verzichten. Beim 31:30-Erfolg in Hannover zog sich Regisseur Nenad Vuckovic eine Adduktoren-Verletzung zu, Kreisläufer Felix Danner erlitt einen Muskelfaserriss. Zudem fallen Torhüter Svetislav Verkic (Achillessehne) und Linkshänder Gabor Langhans (Patellasehne) aus. Ein Fragezeichen steht hinter Philipp Müller, der in Hannover wegen einer Virusinfektion fehlte.

Statistik: In bisher 24 Partien ging die SG 20 Mal als Sieger vom Feld. Nur das vorletzte Heimspiel ging 32:33 verloren. Das Torverhältnis lautet 798:645.

Schiedsrichter: Peter Behrens/Marc Fasthoff (Düsseldorf).

Karten-Situation: 4000 Tickets sind bislang verkauft. Es gibt noch ausreichend Sitz- und Stehplatz-Tickets im Scandinavian Park Handewitt, im Angelner Autohuus und an der Abendkasse.