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Jakobsson kehrt nach Schweden zurück

(sh:z; Jan Wrege) Heute gibt es keinen Blumenstrauß von der SG Flensburg-Handewitt nach dem Heimspiel in der Handball-Bundesliga gegen GWD Minden (Anwurf 15 Uhr). Dennoch ist eine weitere Personalentscheidung gefallen: Johan Jakobsson wird Flensburg nach der Saison verlassen und sich wieder dem IK Sävehof anschließen, für den er bereits von 2005 bis 2011 gespielt hatte. Damit eröffnet sich im SG-Kader für 2017/18 unerwartet eine Baustelle im rechten Rückraum.

Der 29-Jährige nannte private Gründe für seinen Entschluss. „Ich bin sehr traurig, dass meine Zeit in Flensburg nach dieser Saison vorbei ist. Handballerisch fühle ich mich hier sehr wohl. Aber wenn man die Halle verlässt und nach Hause fährt, gibt es noch ein privates Leben. Für mich ist es das Beste, nach Hause zurückzukehren“, sagte Jakobsson. Die SG habe sich sehr bemüht, ihn zu halten und ihn zu unterstützen, sagte der sprung- und wurfstarke Rückraumspieler. „Aber für mich ging es nie darum, was der Verein versucht und mir angeboten hat. Es sind rein private Gründe, dass ich meinen Lebensmittelpunkt wieder nach Schweden verlagere“, sagte Jakobsson gestern nach dem Training in der Duburghalle.

SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke sagte: „Es wird nicht einfach, Jakobsson zu ersetzen. Er spielt hier auf hohem Niveau.“ Wer künftig die rechte Rückraumposition neben Holger Glandorf besetzen soll, ist noch völlig offen. „Wenn sich die Möglichkeit eröffnet, einen jungen Spieler zu finden, der unser Anforderungsprofil erfüllt, werden wir diese natürlich nutzen“, so Schmäschke. Im aktuellen Kader sind damit noch fünf Personalien offen: Mattias Andersson, Petar Djordjic, Bogdan Radivojevic, Jacob Heinl und Jim Gottfridsson. Mit Heinl werde man noch im Dezember sprechen, sagte Schmäschke, der gleichzeitig eine Rückkehr von Kreisläufer Kresimir Kozina ausschloss: „Das hat sich erledigt. Er hat ja klar geäußert, dass er in Berlin bleiben will.“

Heute scheint alles für eine weitere Gala in der Flens-Arena bereitet. Der Tabellen-13. GWD Minden dürfte kaum in der Lage sein, die Flensburger ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Für Trainer Ljubomir Vranjes steht aber zunächst nicht die Erweiterung der bereits phänomenalen Tordifferenz von plus 106 Treffern im Vordergrund: „Erstmal geht es darum, zu gewinnen.“ Und  eine starke Mindener Abwehr zu knacken. „Sie haben schon einige gute Ergebnisse. Gegen Magdeburg (34:24 - Red.) waren sie überragend, in Leipzig hätten sie fast Unentschieden gespielt. Es fehlt aber die Kontinuität“, meint der SG-Coach, für den es heute ein Wiedersehen mit einem Handball-Veteranen gibt. Sein früherer Nationalmannschaftskamerad Magnus Jernemyr, ein Abwehrspezialist, ist mit 40 Jahren der älteste Feldspieler der Bundesliga.

Der Gegner: 2008 hatte die SG die Mindener mit einer peinlichen Heimniederlage zum Saisonausklang vor dem Abstieg gerettet, zwei Jahre später ging es für die Ostwestfalen dann aber doch in die 2. Liga. Auch nach dem Wiederaufstieg 2012 hielt sich GWD nur zwei Spielzeiten im Oberhaus, kehrte nun aber nach nur einer Saison wieder zurück. Diesmal soll ein stark skandinavisch geprägtes Team die Klasse halten. Fünf Schweden, zwei Norweger und ein Däne stehen im Kader des erfahrenen Trainers Frank Carstens (u.a. Hannover, Magdeburg und DHB-Co-Trainer). Die bekanntesten GWD-Akteure sind Torhüter Gerrit Eijlers (Ex-Magdeburg), Spielmacher Dalibor Doder sowie die Linkshänder Moritz Schäpsmeier und Christoffer Rambo. Letzterer war immer mal wieder mit der SG in Verbindung gebracht worden.