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Die Zwei-Millionen-Marke fällt

(sh:z) Eigentlich sollte die SG Flensburg-Handewitt schon Anfang Oktober gegen den SC DHfK Leipzig antreten. Doch aufgrund einer Termin-Kollision mit der Champions League wurde die Heimpartie auf Mittwoch (20.15 Uhr, Flens-Arena) verlegt. Ljubomir Vranjes warnt vor dem Tabellensechsten. „Das richtig gute Spiel in Stuttgart“, sagt der SG-Trainer, „hat zwar für ein schönes Gefühl gesorgt, für die Punkte gegen Leipzig müssen wir uns aber erneut konzentrieren.“

In jedem Fall wird es ein Tag der Jubiläen: Rechtsaußen Lasse Svan steht vor seiner 400. Partie im SG-Dress, Linksaußen Hampus Wanne hofft auf seinen Einsatz Nummer 100, und die SG wird ihren zweimillionsten Zuschauer registrieren. Alle 358 Pflichtspiele zusammengerechnet, kamen seit Dezember 2001 exakt 1 997 914 Interessierte. Und gegen Leipzig sind bereits 5500 Tickets abgesetzt, nur noch Stehplatz-Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

Die Fans dürfen sich auf den Emporkömmling im deutschen Handball freuen: Vor wenigen Jahren war der Leipziger Traditionsklub, der 1966 den Europapokal errang, bis in die Viertklassigkeit abgestürzt, nun nähert er sich im zweiten Bundesliga-Jahr mit Siebenmeilen-Stiefeln dem oberen Tabellendrittel. Auch gegen die Top-Klubs wie die Rhein-Neckar Löwen (24:25) oder zuletzt beim THW Kiel (25:29) gibt es achtbare Ergebnisse. Für Ljubomir Vranjes ist das gute Abschneiden der Sachsen keine Überraschung. „In dieser Mannschaft steckt eine gute Struktur“, erklärt er. „Wir treffen auf einen Gegner, der gerne viel läuft – so wie wir.“

Nach der Auswärtspartie in Kiel quartierten sich die Leipziger bereits am Sonntag in der Flensburg-Akademie ein, bereiteten sich dort auf die zweite Aufgabe in Schleswig-Holstein vor und genossen am Montagabend den Flensburger Weihnachtsmarkt. Womöglich ist dort die Entscheidung in einer Frage gefallen, die Handball-Deutschland derzeit beschäftigt: Christian Prokop, seit 2013 in Leipzig als Trainer tätig, hat vom DHB ein Angebot vorliegen, die Nachfolge von Dagur Sigurdsson als Bundestrainer anzutreten. „Noch in dieser Woche“, ließ der 37-Jährige wissen, wolle er sich konkret äußern. Er besitzt derzeit einen bis 2021 dotierten Vertrag beim SC DHfK.

Ob die SG am Mittwochabend auch etwas zu verkünden hat? Die Personalgespräche ruhten zumindest in den letzten Tagen. „Im Moment fehlt die Zeit, aber Anfang Dezember werden wir weitere Gespräche führen und vorhandene Ergebnisse vertiefen“, sagt Ljubomir Vranjes und verrät, dass der Kader zur nächsten Serie auf 15 Spieler reduziert werden soll. Warum? Der Coach stimmt einen Welthit aus Schweden an: „Money, Money, Money!“

Im Moment hat die SG 18 gesunde Profis. In Stuttgart befanden sich Anders Eggert, Anders Zachariassen und Bogdan Radivojevic nur in der Zuschauerrolle, Ivan Horvat war gar nicht erst mitgereist. Maximal 14 Spieler dürfen mitwirken. „Abschluss-Training und Taktik werden bestimmen, wer diesmal aussetzt“, so Vranjes.