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Die Rekordjagd soll weitergehen

(sh:z; Jan Wrege) Jedes Spiel in der Handball-Bundesliga wird für den Spitzenreiter jetzt zur Rekordjagd. Nach dem  mit 12:0 Punkten besten Start in der Geschichte der SG Flensburg-Handewitt soll die Bilanz noch lange ohne Makel bleiben. Heute (19 Uhr) sollte das klappen, denn der VfL Gummersbach kommt trotz eines respektablen Auftakts nicht als Favorit in die Flens-Arena.

Als Kanonenfutter aber auch nicht. „Das ist eine gute Truppe mit vielen erfahrenen Spielern und zwei guten Torhütern. Gummersbach hat nicht nur Carsten Lichtlein“, sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes mit Blick auf Matthias Puhle. Hohe Qualität sieht er auch im Rückraum der Gäste. Julius Kühn und Simon Ernst würden ihre Sache gut machen, Mark Bult sei ein routinierter Ersatz für den verletzten Linkshänder Kevynn Nyokas. Taktisch müsse sich die SG im Angriff sehr sorgfältig vorbereiten. „Gummersbach beherrscht vier Abwehrvarianten. Es war gut, dass Lemgo so ähnlich gespielt hat“, meint der SG-Trainer.

Die Partie am Sonntag haben alle 17 aktuellen Akteure gut überstanden, auch Tobias Karlsson, der nach einem Tritt auf den Fuß zum Röntgen musste, aber ohne Befund wiederkam. Die Leistung im Lipperland stimmt Vranjes froh: „Zehn Minuten lang hatten wir Druck und Fahrt verloren, da wird es in Lemgo immer unangenehm. Aber dann haben wir das souverän gesteuert.“

Gute Nachrichten gab es von Rasmus Lauge. Der Heilungsprozess nach der Meniskus-Operation im Mai hat sich gut entwickelt. Der dänische Rückraumspieler kann Kraft, Schnelligkeit und Sprungwürfe trainieren – allerdings noch ohne Körperkontakt. „Wir gehen zu 100 Prozent auf Nummer  sicher“, sagt Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Wenn eine Untersuchung Ende Oktober das gewünschte Bild zeigt, soll Lauge Anfang November ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Rund ums Spiel
Der Gegner: Der VfL Gummersbach muss seit Jahren kleinere Brötchen backen. Topkräfte wie Raul Santos (zum THW Kiel) kann der zwölfmalige Meister nicht mehr dauerhaft halten. Dafür haben die Oberbergischen ihre Finanzen wieder unter Kontrolle, sportlich werden die Europapokalplätze anvisiert. Große Hoffnungen setzte der VfL auf Linkshänder Kevynn Nyokas. Doch der französische Nationalspieler fällt mit einem Knieschaden monatelang  aus. Mark Bult (33), der auch lange verletzt war, und Talent Florian Baumgärtner (21) müssen die Lücke schließen. Trainer Emir Kurtagic stützt sich überdies auf Routiniers wie Kapitän Christoph Schindler, Carsten Lichtlein im Tor, Kevin Schmidt (Linksaußen) und  Evgeni Pevnov (Kreis) sowie auf die „jungen Wilden“ Julius Kühn (Rückraum links) und  Simon Ernst (Mitte).

Regeneration: Ljubomir Vranjes fahndet ständig nach Möglichkeiten, in den englischen Wochen mit vielen Reisen die Regeneration seiner Spieler zu optimieren: „Wenn ich sehe, was im Australian Football oder in der NBA gemacht wird, sind wir noch weit hinterher. Jetzt machen wir einen Schritt in die richtige Richtung“, sagt Vranjes und meint die Anschaffung der ersten Exemplare von „GameReady“ und „PumpRecovery“. Das sind aufblasbare Umhüllungen für Arme und Beine, die effektive Kälte- und Kompressionsbehandlungen von erschöpften Muskeln und Blessuren  ermöglichen. „Eine fantastische Sache. Schon im Bus  können wir damit viel erreichen“, berichtet Vranjes.