Die größte Überraschung war eine andere Personalie: Christian Zeitz, dessen Konterfei bereits einen Ehrenplatz unter dem Dach der Sparlassen-Arena hat, kehrte nach zwei Jahren in Veszprém zurück an die Ostsee. „Ich hatte in Ungarn Meinungsverschiedenheit mit der Vereinsführung wegen der Vertragsdauer“, bekannte der 35-Jährige. „Als mir nahegelegt wurde, einen neuen Verein zu suchen, machte ich einen Kniefall vor Alfred Gislason und fragte ihn, ob ich wiederkommen darf.“ Er durfte. „Gerade in der Abwehr wird er uns helfen“, glaubt der Coach. Zwischenzeitlich hatte der Isländer vier Rückraum-Linkshänder im Kader. Dann wechselte der Este Dener Jaanimaa nach Melsungen.
Im Zuge eines mehrjährigen Umbruchs lotste der THW einige junge Top-Talente in den Norden, die Alfred Gislason und Co-Trainer Jörn-Uwe Lommel länger beobachtet hatten. Der 19-jährige Österreicher Nikola Bilyk und der nur zwölf Tage ältere Schwede Lukas Nilsson erwiesen sich schnell als Verstärkungen. Bereits 24 Jahre alt ist der Österreicher Raul Santos, der auf Linksaußen als Nachfolger für Dominik Klein verpflichtet wurde. Nach einer Innenband-Verletzung meldete er sich rechtzeitig zur Saison zurück. Überragend das neue Torwart-Gespann: Niklas Landin, in der letzten Serie die Nummer eins, bekam in Europameister Andreas Wolff einen neuen Kollegen, der nur so vor Ehrgeiz brennt. „Unsere Mannschaft hat das Potenzial, alle Spiele zu gewinnen“, tönte der Neuzugang zum Saisonstart und stellte klar: „Ich will mit dem THW das Triple gewinnen.“