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Keine Experimente gegen Plock

(sh:z; Jan Wrege) Platz sechs nach vier Spieltagen in der Gruppe A der Champions League und noch kein Heimsieg – das will die SG Flensburg-Handewitt heute (18.30 Uhr/Sky) in der Partie gegen Wisla Plock ändern. Beim Spitzenreiter Paris St. Germain am Sonntag hatte ein Sieg für den deutschen Handball-Vizemeister noch keine Priorität, wie Trainer Ljubomir Vranjes freimütig bekannte. „Ich wollte etwas ausprobieren und Erkenntnisse über einige Spieler gewinnen. Ich habe gesehen, woran wir weiter arbeiten müssen“, sagte der Schwede.

Gegen die Polen müssen allerdings die Punkte her, was Vranjes jedoch nicht als Selbstgänger betrachtet. „Sie waren stark gegen Barcelona, Veszprem und Paris, etwas gewundert habe ich mich über die Niederlage in Silkeborg. Plock ist eine Mannschaft mit guter Struktur, zwei guten Torhütern und vielen Abwehrvarianten. Trainer Piotr Przybecki lässt ähnlich spielen wie wir, hat aber auch einige eigene Ideen“, beschreibt der SG-Coach, was sein Team heute erwartet. Przybecki, der zwei Jahre lang mit Vranjes zusammen in Nordhorn gespielt hat, kam in dieser Saison für den Spanier Manolo Cadenas und soll Polens Nummer zwei mittelfristig in Europas Spitze führen.

Experimente wie in Paris mit ganz neuen Teamformationen und taktischen Neuheiten sind von der SG heute eher nicht zu erwarten. Vranjes ist kein Freund der neuen Regel für den siebten Feldspieler: „Das macht den Handball langweiliger. Aber wenn so eine Regel da ist, muss man das auch mal testen.“ In neun solchen Angriffen erzielte die SG sechs Tore, womit Vranjes sehr zufrieden war. „Leider haben wir es uns durch viele Fehler aber auch schwer gemacht.“ Er ließ dann wieder konventionell spielen, der Siebener-Angriff ist für ihn keine dringende Option. Eher schon die Neuerung im Abwehrzentrum: „Jacob Heinl und Henrik Toft Hansen haben ihre Sache sehr gut gemacht.“

Der Gegner: Wisla Plock bildet mit den Kadetten Schaffhausen und Bjerringbro Silkeborg das Außenseitertrio in der stark besetzten Gruppe A. Trainer ist seit dieser Saison Piotr Przybecki, der von 1995 bis 2012 in Deutschland auf Wanderschaft war und für TV Hüttenberg, TuSEM Essen, THW Kiel, HSG Nordhorn sowie TSV Hannover-Burgdorf gespielt hat. Polens zweitbeste Mannschaft hat dem Platzhirschen Kielce den Kampf angesagt und will binnen drei Jahren Meister werden. Das Gerüst des Teams bilden der russische Spielmacher Dmitry Zhitnikov, der kroatische Linkshänder Sime Ivic sowie die Portugiesen Gilberto Duarte (halblinks) und Thiago Rocha (Kreis). Auch die Außen sind mit Valentin Ghionea (rechts) und Adam Wisniewski oder Lovro Mihic (links) gut besetzt. Im Tor steht mit dem 2,02 m langen Spanier Rodrigo Corrales ein Topmann, dessen Dienste sich Paris St. Germain ab Sommer 2017 gesichert hat. Die SG hat Wisla Plock bereits als unangenehmen Gegner kennengelernt. Beide Gruppenspiele der vergangenen Saison entschieden die Flensburger erst in der Schlussphase für sich. Gegen Barcelona und in Silkeborg verlor Plock in der aktuellen Serie deutlich, spielte aber wie die SG zu Hause remis gegen Veszprem und hielt sich mit 30:33 beim Topfavoriten Paris sogar noch etwas besser als die Flensburger.