Stripes
Stripes
Archiv

FC Barcelona

Unter dem Dach der Halle „Palau Blaugrana“, die 1971 nur einen Steinwurf entfernt vom legendären Stadion „Camp Nou“ errichtet wurde, hängen mehrere weinrot-blaue Trikots. Sie tragen die Nummern von Joan Sagales, Oscar Grau, Inaki Urdangarin, Xavier O'Callaghan und Enric Masip. Es sind allesamt ruhmreiche Handball-Ikonen des FC Barcelona. Die Katalanen sind nicht nur im Fußball ein Mythos, auch die 1940 gegründete Ballwerfer-Sektion besitzt in der Szene einen besonderen Klang.

Linkshänder-Ass: Kiril Lazarov.

Dazu trägt auch die Spielstätte „Palau Blaugrana“, die nach den Vereinsfarben benannt ist, bei. Das Bauwerk ist allerdings in die Jahre gekommen. Da die Euro League der Basketballer die bisherige Kapazität bemängelt, beschloss das Barca-Präsidium den Bau eines neuen „Palau Blaugrana“. Modelle und Animationen existieren schon. 2017 soll der Spatenstich erfolgen, bis 2020 sollen 100 Millionen Euro für eine 12.500 Zuschauer fassende, hochmoderne Arena verbaut werden.

Wie das Gesicht der Handball-Mannschaft dann aussehen wird, ist noch unklar. Zumindest scheint der Tropf, der die Ballwerfer mit den Finanzen der Fußballer verbindet, etwas schmaler zu sein als noch vor ein paar Jahren. Stars wie Nikola Karabatic und Siarhei Rutenka wanderten im letzten Sommer ab. Nun verabschiedete sich Weltklasse-Torwart Danijel Saric, dem ein sehr gut dotiertes Angebot aus Katar vorlag. Der Mazedonier Borko Ristovski wurde als Nachfolger verpflichtet. Damit nicht genug: Bekanntlich kehrte Linksaußen Gudjon V. Sigurdsson zu den Rhein-Neckar Löwen zurück. Und Linkshänder Marko Kopljar, der immer im Schatten von Kiril Lazarov stand, wurde von Veszprém abgeworben.

Dänischer Neuzugang: Lasse Andersson.

Mit Kiril Lazarov, Filip Jicha oder Raul Entrerrios kann Barcelona noch immer einige namhafte Routiniers aufbieten. Die Philosophie hat sich aber verändert. „Der Generationswechsel ist offensichtlich“, erklärte jüngst Trainer Xavi Pascual. „Es ist klar, dass wir nun viele Änderungen in allen Bereichen vornehmen. Es ist eine sehr gut durchdachte Entscheidung.“

Einer der Spieler der Zukunft ist Lasse Andersson. Der variabel einsetzbare Rückraum-Diamant war 2013 Dänemarks „Talent des Jahres“ und hatte im August schon einen Fuß in der dänischen Gold-Truppe. Der 24-jährige Halblinke Timothey N´Guessan empfahl sich mit guten Leistungen bei Chambery und gewann mit Frankreich in Rio die Silbermedaille. Sein Landsmann Dika Mem erhielt in Barcelona sogar einen Sechs-Jahres-Vertrag.  Der gerade einmal 19 Jahre alte Linkshänder blühte in der letzten Serie in Tremblay auf und gilt als große Linkshänder-Hoffnung.

 

 

Kapitän: Victor Tomás.

Zudem kehrte ein großer Name zu seinem Stammklub zurück. Linksaußen Valero Rivera war seit 2005 auf Wanderschaft durch die spanische Liga und spielte zuletzt in Nantes, wo er nach sechs Jahren dem Ex-Kieler Dominik Klein Platz machen musste. Der 31-jährige Spanier ist der Sohn des gleichnamigen Trainers Valero Rivera, der in Barcelona aufgrund unzähliger Erfolge, darunter sechs Champions-League-Triumphe, Legenden-Status besitzt.

Sein Nachfolger Xavi Pascual muss etwas kleinere Brötchen backen. „Wir wollen versuchen, das VELUX EHF F4 zu erreichen“, gibt dieser als Losung aus. Die spanische Liga verspricht nach den finanziellen Rückschlägen bei fast allen Kontrahenten kaum noch Prestige. Seit 2012/13, seit dem Ausstieg von Atletico Madrid, hat Barcelona keine Partie auf nationaler Ebene mehr verloren. Erst Anfang September wanderte die Supercopa gen „Palau Blaugrana“.