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Erste Prüfung für den Titelanwärter

(sh:z; Jan Wrege) Auftakt in der Handball-Bundesliga: Die SG Flensburg-Handewitt startet am Sonnabend um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger HC Erlangen in die mit Spannung erwartete Saison.


„Glückwunsch an alle, die es schon vor dem ersten Spieltag so genau wissen.“ Ljubomir Vranjes nimmt es gelassen, dass zehn seiner Trainer-Kollegen in der Handball-Bundesliga die SG Flensburg-Handewitt zum Meisterschaftsanwärter Nummer eins gekürt haben. „Das bedeutet, dass wir uns in der vergangenen Saison Respekt erworben haben, obwohl wir keinen Titel gewonnen haben“, meinte der SG-Coach. Auch vor der Saisonpremiere heute (15 Uhr) in der Flens-Arena gegen Aufsteiger HC Erlangen spricht Vranjes nicht konkret von der Meisterschaft, sondern bleibt bei seiner allgemeinen Zielvorstellung „alle Spiele gewinnen“, wobei sich bei Erfüllung dann ja zwangsläufig Titel einstellen würden.
 
„Gut spielen, Verletzungspech vermeiden und ein bisschen Glück“, nennt Vranjes die Zutaten fürs Erfolgsrezept. Auf den ersten Punkt hat man am meisten Einfluss und damit will die SG heute beginnen. Das Heimspiel gegen Erlangen, für das Geschäftsführer Dierk Schmäschke einen Zuschauerrekord bei Auftaktspielen erwartet, wird laut Vranjes kein Selbstläufer. „Ich glaube nicht, dass Erlangen wieder in Abstiegsgefahr gerät. Der Verein hat gut eingekauft“, sagte der Schwede, der auch die Arbeit seines Freundes und Landsmannes Robert Andersson auf der Trainerbank der Gäste schätzt.

Beide spielten bei Eintracht Nordhorn und in der Nationalmannschaft zusammen im Rückraum. Andersson war einige Male in Flensburg zu Besuch, um beim Training zu hospitieren. „Aber das passiert nicht wieder“, meinte Vranjes. Es genüge jetzt schon, was der Kollege über das SG-Spiel weiß. Er selbst hat acht Spiele des HC Erlangen per Video gesehen und festgestellt, dass dieser für seinen zweiten Bundesliga-Start gut aufgestellt ist. Im Pokalturnier am vergangenen Wochenende setzte sich die Mannschaft von Robert Andersson gegen Dormagen (33:26) und Eisenach (30:23) souverän durch.

Der Zeitplan in der Anfangsphase der Saison kommt Vranjes sehr gelegen. Eine Woche zwischen Pokal und Bundesligaeinstieg, dann wieder eine Woche bis zum nächsten Spiel in Hannover – „das ist super“, so Vranjes, der bei seinen Olympioniken Nachholbedarf sieht. „Sie fangen an, in unser Spiel zurückzukommen. Vor einer Woche im Pokal waren sie noch gar nicht richtig da.“

So bleibt auch Zeit für Jim Gottfridsson sich von einem Eingriff am linken Knie zu erholen. Dort hatte sich eine bei einem Sturz in Rio erlittene Risswunde entzündet. „Jetzt sieht alles gut aus. Ich habe keine Schmerzen mehr. Es wird nicht mehr lange dauern“, sagte der Schwede gestern.

Heute wird Gottfridsson allerdings noch fehlen, ebenso der Rekonvaleszent Rasmus Lauge. Alle anderen 16 SG-Profis sind einsatzbereit. Welche zwei Spieler heute aus dem Kader fallen, wollte Vranjes gestern nicht festlegen: „Über Nacht kann ja immer etwas passieren.“