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Mit Vollgas in den Saison-Endspurt

(sh:z; Hans-Werner Klünner) „Ich bin ein bisschen stolz“, gibt Trainer Ljubomir Vranjes zu. Elf Spieler der SG Flensburg-Handewitt werden beim Olympischen Handballturnier in Rio de Janeiro vom 5.-21. August dabei sein, nachdem sich am Wochenende Dänemark, Schweden und Kroatien qualifiziert haben. Doch noch wichtiger war für den Trainer, dass seine Nationalspieler gesund zurückgekehrt sind. Damit stehen Vranjes heute im Heimspiel gegen Schlusslicht TuS N-Lübbecke (19 Uhr, Flens-Arena), mit dem der Saison-Endspurt  in der Bundesliga eingeläutet wird, bis auf die Verletzten Anders Zachariassen und Jacob Heinl alle Akteure zur Verfügung.

Der Tabellendritte geht als haushoher Favorit in die Partie mit dem Tabellenletzten. Doch von Klassenunterschied möchte der SG-Trainer nichts wissen und warnt seine Spieler vor Überheblichkeit: „Jede Mannschaft in der Bundesliga verdient Respekt. Wenn du mental nicht da bist, kannst du auch so ein Spiel verlieren.“ Der TuS habe trotz der prekären Tabellensituation gestandene Bundesliga-Spieler in seinen Reihen.

Schnell wieder die Konzentration finden – das dürfte die wichtigste Aufgabe von Vranjes in der Vorbereitung gewesen sein, nachdem seine Nationalspieler anders als vor zwei Monaten nach der EM diesmal mit dem Hochgefühl der geschafften Olympia-Qualifikation heimgekehrt sind. Zudem hat das vergangene Wochenende mit drei Spielen an drei Tagen viel Kraft gekostet. Deshalb ließ Vranjes einige Spieler verschnaufen und  begrüßte sie erst gestern wieder zum Abschlusstraining. Ob er einige Nationalspieler heute gegen die Ostwestfalen schont, ließ Vranjes offen. „Wir wollen gewinnen, es geht für uns um zwei wichtige Punkte. Wir müssen schnell wieder unseren Rhythmus finden, mit der richtigen Einstellung auftreten und Gas geben. Für mich ist es wichtig, dass wir etwas zeigen.“

Als „völligen Quatsch“ bezeichnete der SG-Trainer eine Meldung in der schwedischen Tageszeitung „Aftonbladet“ vom Montag, in der er als heißer Kandidat für die Nachfolge des Trainergespanns Ola Lindgren/Staffan Olsson bei der schwedischen Nationalmannschaft nach den Olympischen Spielen gehandelt wurde. „Dazu muss man wissen, dass ihr Vertrag bis nach der WM 2017 läuft. Zudem sind Ola und Staffan meine Freunde, ich würde immer erst mit ihnen sprechen“, sagt Vranjes. Und eine offizielle Anfrage vom Verband habe es auch nicht gegeben. „Ein Anruf bedeutet gar nichts“, betonte der Schwede. „Wenn es allein nach den Anrufen ginge, hätte ich viele Verträge.“