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Flensburg geht als Favorit in das 87. Landesderby

(sh:z; Hans-Werne Klünner) Es ist bereits das fünfte Aufeinandertreffen in der aktuellen Saison, doch keine Spur von Derby-Müdigkeit. „Die Vorfreude ist immer riesengroß“, sagt Trainer Ljubomir Vranjes von der SG Flensburg-Handewitt vor dem 87. Duell mit dem Landesrivalen THW Kiel (Sonntag, 19.30 Uhr/Sky live) in der mit 6300 Zuschauern restlos ausverkauften Flens-Arena. „Einen besseren Neuanfang für uns gibt es nicht“, unterstreicht SG-Kapitän Tobias Karlsson vor dem Gruppenspiel der Champions League gegen den deutschen Rekordmeister. „Wir müssen gleich von Null auf hundert hochfahren.“

Nach den bisherigen vier Begegnungen steht das Duell in dieser Spielzeit unentschieden: Die SG gewann ihr Bundesliga-Heimspiel (30:25) und das Pokal-Viertelfinale in Kiel (34:27). Die „Zebras“ entschieden den Supercup (27:26) und das Hinspiel der „Königsklasse“ (27:23) für sich. Jetzt also wieder Champions League: Die Flensburger wollen mit einem Erfolg über den ewigen Rivalen zurück an die Tabellenspitze, die Paris St. Germain mit dem 25:23 beim HC Zagreb erobert hat. Und die Kieler? Als Vierter der Gruppe A können sie nicht mehr in den Kampf um die direkte Qualifikation für das Viertelfinale eingreifen, für die Platz eins notwendig ist. Für sie geht es um eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale, und dazu wird jeder Punkt benötigt. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns bei einem großen Gegner. Wir wollen gewinnen“, sagt Kreisläufer Ilija Brozovic, der in der EM-Pause vom insolventen HSV Hamburg von der Elbe an die Kieler Förde wechselte. „Wir sind Kiel, wir wollen noch enger zusammenrücken und gewinnen“, macht Linksaußen Dominik Klein in Understatement.

Im Gegensatz zu den Kielern, die am Mittwoch den VfL Gummersbach in der Bundesliga mit 31:26 bezwangen, haben die Flensburger noch keine Wettkampfpraxis sammeln können. Das Spiel gegen den HSV fiel aus. Als Nachteil wertet SG-Coach Ljubomir Vranjes das jedoch keineswegs: „Das hat gut gepasst wegen der hohen Belastung der Spieler bei der EM. wir konnten viel und intensiv trainieren.“ Zudem sind bei den Flensburgern bis auf Anders Zachariassen alle Spieler fit. Im Kader gegen THW stehen 17 Akteure, nachdem Jim Gottfridson und Jacob Heinl ihre langwierigen Verletzungen auskuriert haben. Ein Comeback wäre möglich.

Beim THW fallen dagegen gleich vier Stammkräfte aus, nachdem Steffen Weinhold und Christian Dissinger verletzt von der EM heimgekehrt sind. Zwar hat Kiel personell nachgelegt, „aber unsere Probleme werden nicht kleiner, da Blazenko Lackovic in der Champions League nicht eingesetzt werden darf“, klagt Trainer Alfred Gislason. Der ehemalige Flensburger hatte zuvor bereits für Vardar Skopje in der Königsklasse gespielt. „Kiel hat jetzt die Situation, die wir über Jahre hatten“, sagt Vranjes und erinnert an die vergangene Spielzeit, als bei die SG zeitweise sechs Stammkräfte fehlten. „Trotz der Ausfälle hat der THW immer noch eine Klassemannschaft“, urteilt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Das wird erneut ein enges Spiel.“