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SG wieder auf Reisen: Kein leichtes Spiel am Bosporus

(sh:z; Jan Wrege) Gestern dauerte es etwas länger mit dem Training. Bevor es an die Arbeit mit dem Ball ging, hängten sich die Spieler der SG Flensburg-Handewitt in Reih’ und Glied mit Füßen oder Armen in Schlaufen, um dann mit steifen Körper unter Anspannung aller Muskeln   einige Sekunden zu verharren. Das ist mäßig beliebt, ungeheuer anstrengend, erreicht aber tiefe Muskelschichten und dient der Stabilisierung des Bewegungsapparates.

Auch mit der Stabilisierung des Gemüts nach dem Tiefpunkt gegen die Rhein Neckar Löwen und vor dem Spiel morgen (19.30 Uhr/Sky) in der Champions League bei Besiktas Istanbul  sind die Flensburger vorangekommen.

„Es war ein schlechter Tag von uns, die Löwen haben fast das Beste gespielt, was sie können und dann noch Unterstützung von den Schiedsrichtern bekommen – da kann man nicht gewinnen“, stellte Trainer Ljubomir Vranjes fest, betonte aber noch einmal, dass der Sieg der Gäste verdient war. „Kein Weltuntergang, aber jetzt müssen wir schnell wieder in die Spur kommen.“

Dazu eignet sich die Champions League ideal, ein Wettbewerb, in dem die SG noch alles selbst in Hand hat, sogar das Erreichen des Gruppensiegs. Der ebnet nicht nur einen voraussichtlich leichteren Weg zum Final4 in Köln, sondern erspart auch das Achtelfinale. Am Bosporus müssen sich die Flensburger allerdings vorsehen. Besiktas ist Letzter der Gruppe A, kann aber ein unangenehmer Gegner sein – wenn man es zulässt. Die SG erfuhr das im Hinspiel, als das türkische Team mit 5:1 in Führung ging und nach 42 Minuten (21:20) noch nicht abgeschüttelt war. Der 33:25-Heimsieg kostete viel Mühe. „Istanbul hat eine hohe individuelle Qualität und braucht kaum Spielzüge“, sagt Vranjes. Der Mittelmann Nemanja Pribak sei „richtig gut“, vor allem im Zusammenspiel mit dem bulligen Kreisläufer Tolga Özbahar, und Linkshänder Ramazan Döne falle als „Tormaschine“ auf. Bei der SG bleibt der Kader unverändert. Johan Jakobsson (Bauchmuskelzerrung) fällt weiterhin aus und bleibt zu Hause.