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Vranjes erwartet „konzentrierten“ Auftritt beim Schlusslicht

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Den TuS N.-Lübbecke vor der Brust, aber den THW Kiel schon im Hinterkopf – vier Tage vor dem Kracher im Pokal-Viertelfinale bei den „Zebras“ geht  es für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt in die Niederungen der Bundesliga. Heute um 19 Uhr gastiert der Cup-Verteidiger beim Schlusslicht in Ostwestfalen. „Wir werden mit Respekt vor dem Gegner auftreten, aber den Fokus auf unser Spiel richten. Ich möchte, dass wir in Nettelstedt konzentriert spielen und 100 Prozent kämpfen. Das erwarte ich von meiner Mannschaft“, sagt Trainer Ljubomir Vranjes.

Die Saison für den Tabellenletzten verlief bisher frustrierend. Nach 16 Begegnungen wartet der TuS noch immer auf den ersten Saisonsieg. Dass der Befreiungsschlag ausgerechnet zum Hinrunden-Abschluss gegen den Tabellendritten aus Flensburg gelingt, daran wagt niemand zu glauben. Ganze zwei Punkte stehen bislang zu Buche: Gegen den DHfK Leipzig (24:24) und beim TVB Stuttgart (33:33) gab es jeweils einen Zähler. Anfang November trennte sich der Club von Trainer Goran Suton. Doch unter Zlatko Feric, der als Teammanager zum wiederholten Mal das Traineramt übernahm, ist auch noch keine Besserung eingetreten. „Der TuS hat schon eine Bundesliga-Mannschaft“, urteilt Vranjes, der die letzten vier Spiele der Ostwestfalen auf Video analysiert hat. „Aber als neuer Spieler brauchst du ein Jahr, um in der Bundesliga warm zu werden“, weiß der Flensburger Trainer. Neuzugänge wie Bobby Shagen, Vuk Lazovic, Benjamin Herth oder Tim Suton konnten die Lücken, die Drago Vukovic (Füchse Berlin), Christian Dissinger (THW Kiel) oder Frank Löke (Drammen HK) hinterlassen haben, bislang nicht schließen. In Ostwestfalen wächst die Abstiegsangst.

In Flensburg dagegen ist die Stimmung glänzend. Nach dem 34:26 bei Besiktas Istanbul geht die SG in der Champions League als Gruppenerster ins neue Jahr, und erstmals seit langem hatte das Vranjes-Team kein Spiel am Mittwoch – viel Zeit also zur Vorbereitung auf die heutige Partie. „Das hat uns viel geholfen“, sagt Vranjes. Endlich konnte der Coach im Training wieder richtig mit seinen Spielern arbeiten. Beim Tabellenletzten wird heute das gleiche Team auflaufen wie in den letzten Wochen. Johan Jakobsson ist nach seiner Bauchmuskelverletzung immer noch nicht fit.