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Pflichterfüllung in Lübbecke

(sh:z; Andreas Brinkmann) Steigerung nach dem Wechsel sichert den schmucklosen Sieg der SG Flensburg-Handewitt

Erhobenen Hauptes durfte der TuS N-Lübbecke die Halle verlassen, in allen Belangen verdient war der 25:19 (15:12)-Erfolg der SG Flensburg-Handewitt beim Schlusslicht der Handball-Bundesliga trotzdem. „Eine Okay-Leistung“, nannte SG-Trainer Ljubomir Vranjes das Ganze nach Spielschluss. Er war zufrieden, „zwei Punkte sind zwei Punkte“, doch müsse im Pokalduell mit Kiel am Mittwoch „mehr kommen“, um den erneuten Einzug ins Hamburger Final Four zu schaffen.

In der ersten Halbzeit leistete sich Flensburg zu viele technische Fehler. Souverän gewinnen – das sieht anders aus, zumal bei einem Tabellenletzten. Aber die Steigerung im zweiten Durchgang in der Deckung mit einem sehr gut aufgelegten Mattias Andersson, der 19 von 38 Würfen abwehrte, machte am Ende den Unterschied. „Defensive und Keeper haben sehr gut funktioniert und zusammengearbeitet“, stellt Co-Trainer Maik Machulla fest. „Hätten wir erste und zweite Welle konsequenter umgesetzt, hätten wir uns schon viel früher absetzen können.“

So blieb der TuS N-Lübbecke immer in Sichtweite. Zweimal schien kurz etwas Spannung zu keimen, so kurz vor der Pause, als ein Anschluss für die Hausherren ebenso möglich war wie nochmals beim 14:15 nach 36 Minuten. Beide Male hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Statt 13:14 stand es bei Halbzeit 12:15 aus Nettelstedter Sicht. Auch den 14:15-Anschluss des Lübbeckers Gabor Langhans (einziger Halbrechter im Kader nach Schöngarths Ausfall) wusste Flensburg mit einem 4:1-Lauf zu beantworten. Nach der 19:15-Führung in der 40. Minute standen die Zeichen dann endgültig auf Sieg.

Im zweiten Durchgang hatte sich die SG-Abwehr mehr und mehr gefestigt, ließ da nur noch sieben Treffer zu. So gewannen der Pokalsieger dieses Match vor allem nach dem Wechsel und in der Defensive. Ein paar klare Torchancen zu viel ließen die Lübbecker liegen, bestätigten trotz der verdienten Niederlage aber den leichten Aufwärtstrend seit dem 28:29 in Hannover acht Tage zuvor. Flensburg genügte diesmal eine Durchschnittsleistung. Im Angriff lief es nicht immer rund, der neunfache Torschütze Lasse Svan ausgenommen. Holger Glandorf, immer noch ohne Alternative im rechten Rückraum, kam auf sechs Fehlwürfe in der zweiten Halbzeit, der eine Holztreffer war freilich auch Pech. Der Gegner arbeitete in der Deckung weit stärker, als man das bei einem Tabellenschlusslicht vermuten würde.

„Meine Spieler sind etwas müde. Und der ein oder andere wird das Spiel gegen Kiel sicher auch schon im Kopf gehabt haben“, entschuldigte sich Ljubomir Vranjes. Den mitgereisten rund 150 Flensburger Fans war’s egal, sie feierten das Team nach dem ungefährdeten Auswärtssieg lautstark.