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Flensburger stets von sich überzeugt

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt ist bereit für das große Duell mit den Rhein-Neckar Löwen.  Es  läuft nach Plan: Die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes wird den Spitzenreiter der Handball-Bundesliga am Mittwoch als Tabellenzweiter begrüßen. Voraussetzung dafür war ein bemerkenswert kaltschnäuzig errungener 28:23 (13:15)-Erfolg gestern im Auswärtsspiel bei Frisch Auf Göppingen.

„Das war ein großer Sieg. Kiel hat hier verloren, es ist echt schwierig, hier zu spielen“, stellte Rasmus Lauge zu Recht fest. Der SG-Spielmacher war mit einer vor allem nach der Pause  tollen Leistung maßgeblich daran beteiligt, dass die SG ihren achten Bundesligasieg in Folge feierte. Wettbewerbsübergreifend war es schon der 14. Triumph in Serie.

Zwischenzeitlich musste man befürchten, dass die Serie reißen könnte – als außenstehender Beobachter. Die Flensburger Mannschaft selbst blieb stets  überzeugt, dass die zwei Punkte mit auf die Heimreise gehen. „Ich bin  superstolz auf die Leistung der Mannschaft. Jeder hat seinen  Beitrag geleistet. Es kam darauf an, den Glauben nicht zu verlieren. In der letzten Viertelstunde sind wir super geschlossen aufgetreten“, sagte Trainer Vranjes.

Die SG hatte keinen überragenden Tag. Viele Fehler und Fehlwürfe prägten die erste Hälfte, in der Vranjes wie schon in der Champions League gegen Plock zunächst auf den Einsatz von Thomas Mogensen verzichtete. Stattdessen steuerten Lauge und Kentin Mahé das Angriffsspiel – nicht immer mit der nötigen Präzision. Zudem kam SG-Keeper Mattias Andersson nicht so gut ins Spiel wie sein Göppinger Gegenüber Primosz Prost. Zum Leidwesen von Holger Glandorf, der wieder ein paar Frustphasen aushalten musste, bevor er sich in der zweiten Halbzeit befreite und am Ende noch auf sechs wichtige Treffer kam. Das war der Lohn für eine außerordentliche Energieleistung des Linkshänders, der aufgrund des Ausfalls von Johan Jakobsson wieder den Einzelkämpfer im rechten Rückraum gab.

Mehrfach wechselte die Führung. Gegen Ende der ersten Hälfte hatten sich die Gastgeber auf drei Tore (15:12) abgesetzt. Vier Minuten nach der Pause hatte Frisch Auf diesen Abstand erneut herausgeworfen (18:15), und Mogensen war noch immer nicht im Spiel. Jedoch begann sich die Abwehr der SG zunehmend zu stabilisieren, und Andersson hielt wichtige Bälle. Eine sehr leichtfertig vergebene Chance von Mahé war das Signal für den Wechsel zu Mogensen nach 39 Minuten. Der frische Wind war gleich spürbar, auch Lauge steigerte sich deutlich. Die SG bekam die Partie zügig den Griff und drehte das Resultat zur 19:18-Führung (42.).  Göppingen hielt sich noch einige Minuten, weil der Halblinke Daniel Fontaine mit vier Treffern in kurzer Folge eine gute Phase hatte. Doch dann kam Kevin Möller ins Flensburger Tor. „Ich war zufrieden mit Mattias, aber er hatte das Pech, dass er nicht mehr an jeden Ball voll herankam“, begründete Vranjes den Wechsel. Möller machte seine Sache gut, profitierte aber auch davon, dass Göppingens Angriff an Druck und Dynamik verlor.So kamen die Gastgeber, die auf den Einsatz des Ex-Flensburgers Lars Kaufmann verzichteten, nur auf acht Tore in den zweiten 30 Minuten. „Wir konnten die Breite unseres Kader nutzen, Göppingen wurde müde“, brachte Lauge die Entwicklung auf den Punkt. Vorn nutzten die Gäste nun cool ihre Chancen, und so war die Partie mit dem 27:23 nach 54 Minuten gelaufen – es wurde still in der EWS-Arena.