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Rhein-Neckar Löwen

Nach den Abgängen von Torwart Niklas Landin und Kreisläufer Bjarte Myrhol wurde der badische Erstligist nicht zu den ersten Titel-Anwärtern gezählt. Doch bislang strafen die Rhein-Neckar Löwen ihre Kritiker Lügen und stürmten an die Spitze der DKB Handball-Bundesliga.

Uwe Gensheimer wechselt nach Paris.

Da schlägt es 13, heißt es im Volksmund! Den Rhein-Neckar Löwen hat die vermeintliche Pechzahl Glück gebracht, starteten sie doch mit 13 Siegen am Stück und der eindrucksvollen Bilanz von 26:0 Punkten in die neue Saison. Ein Traumstart! Mit der Partie Nummer 14 war dann die Glückseligkeit vorbei. Die MT Melsungen war in dieser Spielzeit die erste deutsche Mannschaft, die den Süddeutschen eine Niederlage zufügte. 25:23 hieß es am vorletzten Spieltag nach 60 Minuten. „Diese Niederlage ist ärgerlich, aber kein Beinbruch“, meinte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen.

Er musste nicht in Katzenjammer ausbrechen, sein Team liegt eindeutig über dem Soll. Nachdem der badische Top-Klub in den letzten beiden Serien die erste Meisterschaft nur um Nuancen verpasst hatte, glaubten viele Experten, dass in der Mannheimer SAP-Arena nicht mehr um Titel gerungen wird. Gerade die Torhüter-Position und der Kreis schienen geschwächt. Die Realität sah anders aus. Der bullige spanische Kreisläufer Rafael Baena schlug prächtig ein, die verletzungsbedingte Notlösung hat inzwischen seinen Vertrag verlängert. Hendrik Pekeler, der ursprünglich eingeplante Nachfolger von Bjarte Myrhol, musste im Juni wegen eines Knorpelschadens am Knie operiert werden. Mittlerweile ist der gebürtige Steinburger auf das Spielfeld zurückgekehrt.

Borko Ristovski: Neu im Tor.

Viel Bewegung herrschte zwischen den Pfosten. Nach dem Abgang von Niklas Landin war gerade diese Schlüsselposition mit Skepsis betrachtet worden, doch Mikael Appelgren, der sich in den letzten Jahren bei der MT Melsungen einen Namen gemacht hatte, erwies sich bislang als Volltreffer. Anders der eigenwillige Darko Stanic, der lieber in Katar seine Brötchen verdienen wollte. Kurzfristig verpflichteten die Rhein-Neckar Löwen den routinierten Slowaken Richard Stochl als Ersatz. Dann flatterte ein weiteres Angebot ins Haus: Schließlich unterschrieb der Mazedonier Borko Ristovski bis 2018. Der 33-Jährige hütete zwischen 2012 und 2014 bereits das Gehäuse vom VfL Gummersbach und freut sich auf seine Rückkehr nach Deutschland. „Für die kommende Saison waren wir ohnehin auf der Suche nach einem Torhüter“, erklärte Manager Lars Lamadé. „Da wir die Möglichkeit hatten, Borko bereits jetzt zu verpflichten, haben wir diese Chance genutzt.“

Noch ungelöst ist die Zukunft auf dem linken Flügel. Kapitän und Lokalmatador Uwe Gensheimer, der im Männerbereich noch nie den Verein gewechselt hat, schließt sich ab Sommer dem französischen Top-Klub Paris Saint-Germain an, wo er einen lukrativen Kontrakt bis 2019 unterzeichnete. „Ich bin sehr stolz darauf, bei Paris mit außergewöhnlichen Handballern zusammenzuspielen“, strahlte Uwe Gensheimer. Zunächst will er aber noch Titel mit den Rhein-Neckar Löwen einheimsen. Die Chancen stehen nicht schlecht…