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Bangen um Kapitän Tobias Karlsson

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Spielt er oder spielt er nicht? Diese Frage konnte Trainer Ljubomir Vranjes gestern nicht endgültig beantworten. „Es ist nichts kaputt, aber er hat Schmerzen“, sagte der Trainer der SG Flensburg-Handewitt zum aktuellen Zustand von Tobias Karlsson. Der Kapitän und  Abwehrchef war am Sonntag in der Auswärtspartie beim ThSV Eisenach (32:24) bereits nach zehn Minuten mit einer Adduktorenzerrung ausgeschieden. „Eine Entscheidung werden wir erst kurz vor dem Anpfiff treffen.“ Somit steht hinter dem Einsatz des Flensburger Defensiv-Organisators im Heimspiel der Handball-Bundesliga gegen die TSV Hannover-Burgdorf (heute 19 Uhr, Flens-Arena) ein Fragezeichen.

Doch der Tabellendritte ist für den schlimmsten Fall gewappnet. „Wir haben mehrere Alternativen“, sagte der Trainer. Vranjes ließ aber offen, ob Kresimir Kozina wie in Eisenach die Rolle von Karlsson im Deckungszentrum übernimmt oder ob er das Abwehrsystem wechselt. „Wir haben die ganze Vorbereitung auf Hannover ohne Tobias gemacht. Und das hat ganz gut ausgesehen“, gibt sich der 42-jährige Schwede zuversichtlich.

Ob nun mit dem Kapitän oder ohne ihn – Vranjes erwartet gegen den Tabellenzehnten „ein hartes Stück Arbeit“. Immerhin haben die Niedersachsen auswärts dem HSV Hamburg und den Füchsen Berlin jeweils einen Punkt abgerungen und daheim der MT Melsungen einen Zähler abgeknöpft. Mit Mait Patrail, Sven-Sören Christophersen, Kai Häfner, Morten Olsen und Joakim Hykkerud verfügen die Niedersachsen über Akteure mit großer Bundesliga-Erfahrung. „Kein Verein der Liga spielt im Angriff so variabel wie Hannover“, sagte Vranjes. „Das bringt Fehler mit sich, aber auch Überraschungseffekte für den Gegner. Die Zuschauer werden eine gute Mannschaft sehen.“

Die Flensburger sind Liga übergreifend seit zehn Spielen ohne Niederlage und wollen diese Serie gegen Hannover ausbauen. Der Trainer ist mit der Entwicklung der letzten Wochen sehr zufrieden, hat nur noch Kleinigkeiten zu bemängeln – wie in Eisenach, als die SG in der zweiten Hälfte die Zügel zeitweise schleifen ließ. „Das muss sein“, erläutert Vranjes. „Denn ich möchte, dass die Mannschaft immer besser wird“. Die Spieler sind auf einem guten Weg, „übernehmen immer mehr Verantwortung“.

Wann Jacob Heinl zurückkehrt, ist weiter offen. „Er befindet sich wieder im Mannschaftstraining, ist aber noch nicht fit“, so Vranjes, der frühestens nach der EM-Pause im Februar wieder mit dem Kreisläufer rechnet.