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SC Magdeburg

Nach einer starken Saison und dem vierten Platz in der DKB Handball-Bundesliga, der den Einzug in den EHF-Cup bedeutete, ist die Erwartungshaltung beim SC Magdeburg gewachsen. Bislang konnte der Traditionsklub aus dem Osten die eigenen Vorgaben noch nicht erfüllen und droht im Mittelfeld zu versinken.

In der letzten Serie siegte der SCM in der FLENS-ARENA.

Es gibt eine lange Tradition in der DDR-Oberliga, garniert mit zwei internationalen Titeln alter Prägung, dann schaffte der SCM als einziger Ost-Klub nahtlos den Sprung ins wiedervereinte Deutschland und startet nun in die 25. Bundesliga-Saison seit 1991. „Zielstellung kann nur eine Bestätigung der Leistungen des Vorjahres sein“, erklärt Manager Marc Schmedt im Sommer. Doch derzeit sind die Bördeländer von ihren eigenen Ansprüchen ein gutes Stück entfernt. 12:10 Punkte stehen zu Buche.

Besonders ärgerlich die vier Punktverluste vor eigenem Publikum: Die Rhein-Neckar Löwen bedienten sich doppelt. Die Füchse Berlin und zuletzt die MT Melsungen erreichten ein Remis. „Wenn man alles zusammennimmt, war das Unentschieden ein faires Resultat“, meinte SCM-Trainer Geir Sveinsson am letzten Sonntag. „Ich bin zufrieden, vor allen damit, wie sich die Mannschaft in den letzten 50 Sekunden gegen die Niederlage gestemmt hat.“ Das Heimspiel zuvor gegen Berlin war besonders schmerzhaft: 20:11 führte Magdeburg, dennoch mussten sich die Hausherren mit nur einem Zähler begnügen.

Jure Natek wird den SCM verlassen.

An der Elbe herrschte in den letzten Wochen Unruhe, die Verantwortlichen pochten auf Sachlichkeit. „Wer jetzt erwartet, dass wir in blinden Aktionismus ausbrechen oder eine Hire-and-Fire-Mentalität an den Tag legen, der liegt verkehrt“, sagte Marc Schmedt der „Volksstimme“. Eine Veränderung wurde auf der Bank vorgenommen. Der bisherige Torwart-Trainer Tomas Svensson rückte zum Assistenten auf, während sich Steffen Stiebler voll auf seine Aufgabe als Sportchef konzentrieren soll.

Einige Personal-Diskussionen sorgten für Nebengeräusche. Der slowenische Spielmacher Marko Bezjak, der zuletzt über einige Wehwehchen klagte, soll angeblich auf der Wunschliste des THW Kiel stehen. „Ich habe meinem Berater gesagt, dass ich mich hier sehr wohl fühle und es mein Wunsch ist, über 2017 hinaus beim SCM zu bleiben“, sprach der 29-Jährige Klartext. Klare Fakten schufen die Ostdeutschen im rechten Rückraum. Die Verträge von Jure Natek und Andreas Rojewski, der seit anderthalb Dekaden das grün-rote Trikot trägt, werden nicht mehr verlängert. Mit dem Dänen Mads Christiansen und dem Serben Nemanja Zelenovic wurden die beiden Nachfolger bereits verpflichtet.

Vor dieser Serie gab es die augenfälligste Veränderung am Kreis. Publikumsliebling Bartosz Jurecki kehrte nach Polen zurück, für ihn kam der Kroate Zeljko Musa. Gleich zwei neue Halblinke stehen im Kader: Vor allem der 25-jährige Däne Michael Damgaard kam zum Zuge, während die deutsche Nachwuchshoffnung Finn Lemke bislang nicht allzu viele Spielanteile erhielt.