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Auch das dritte Landesderby elektrisiert den Norden

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Ein Derby jagt das nächste. Am Sonnabend (17.30 Uhr) stehen sich der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt bereits zum dritten Mal in der noch jungen Handball-Saison gegenüber. Doch selbst das insgesamt 85. Landesderby hat noch ein Novum zu bieten. Erstmals treten die beiden Nordrivalen schon in der Vorrunde der Champions League gegeneinander an. Der neue Modus mit zwei aufgewerteten Gruppen macht’s möglich.

Wird das auf Dauer nicht langweilig? „Überhaupt nicht“, widerspricht Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt. „Das sind die interessantesten Spiele. Bei diesen Duellen stehen alle unter Strom – Spieler, Trainer und Fans.“ Auch die Kieler freuen sich auf die Derbys. „Da sind so richtig Emotionen drin“, sagt Trainer Alfred Gislason. In der aktuellen Spielzeit steht das  Duell unentschieden. Die Partie um den Supercup gewannen die Zebras mit 27:26, in der Bundesliga setzten sich die Flensburger mit 30:25 durch.

Danach gab es einige Misstöne. Gislason hatte sich über die Flensburger Härte beklagt: „Die SG hätte 17 Zeitstrafen haben müssen.“ SG-Trainer Ljubomir Vranjes konterte: „Jeder darf seine Meinung haben. Auch ich habe mir das Spiel genau angesehen, die muss Alfred mir erst einmal zeigen.“ Heute geht es also in die nächste Runde. Nach zuletzt schwankenden Leistungen feierten beide Teams am Mittwoch klare Siege in der Bundesliga und tankten Selbstvertrauen. „Ich hoffe, dass wir den Heimvorteil nutzen können. Wichtig wird vor allem sein, dass wir Mattias Andersson nicht stark machen und die Gegenstöße der Flensburger verhindern“, sagt THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen. Zuversicht herrscht auch im Flensburger Lager. „Wir müssen mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Dann können wir das schaffen“, meint Rasmus Lauge, der im Sommer von der Kieler an die Flensburger Förde gewechselt ist.

Die Trainer haben die vorangegangenen Duelle genau analysiert. Dass die SG – wie in der letzten Auseinandersetzung – erneut 18 Tore über die Außen erzielt, glaubt SG-Trainer Ljubomir Vranjes nicht. „Das war Zufall, da haben Eggert und Svan alles getroffen.“ Wie immer werden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden – und die Leistung der Torhüter. Da waren die Flensburger vor 28 Tagen klar im Vorteil. Doch diesmal geht es nach Kiel. „Da herrscht ein ganz anderer Druck“, sagt  Vranjes.