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HBW Balingen-Weilstetten

Alle Jahre wieder: Die Experten fachsimpeln über mögliche Absteiger und nehmen dabei auch den HBW Balingen-Weilstetten in den Fokus. Allerdings geht der süddeutsche Klub in seine zehnte Bundesliga-Saison und hat sich das Prädikat „unabsteigbar“ erworben.

Südlichste Bundesliga-Spielstätte

So stark waren die „Gallier von der Alb“ noch nie. Als Nachrücker, als sportlicher Absteiger und mit wenigen Meriten waren sie in die letzte Saison gestartet, doch entgegen aller Prognosen hielten sie sich von Anfang an von den Abstiegsrängen fern, schlugen sogar den späteren Meister THW Kiel, rangen auch der SG Flensburg-Handewitt einen Zähler ab und fuhren mit 31:41 Punkten und Rang elf die beste Ausbeute der eigenen Bundesliga-Geschichte ein. Und die währt immerhin seit 2006 ununterbrochen. Abstieg ist auf der Schwäbischen Alb ein Fremdwort. Dennoch wissen die Verantwortlichen, dass es auch im HBW-Lager keinen Zaubertrank gibt, der dem Team Flügel wachsen lässt. Man bleibt auf dem Boden der Tatsachen. „Wir kämpfen nach wie vor um den Klassenerhalt“, betont HBW-Trainer Markus Gaugisch. „Wir sind nur einer von vielen Vereinen mit einem ähnlichen Etat und ähnlichen Möglichkeiten.“

Ein Vorteil für das Südlicht der DKB Handball-Bundesliga ist sicherlich die Konstanz im Kader. Zwar steht gleich ein halbes Dutzend Spieler in der Rubrik „Abgänge“, doch die meisten von ihnen waren Interims-Verpflichtungen oder viel verletzt. Lediglich mit dem routinierten Kreisläufer und Abwehr-Strategen Wolfgang Strobel verabschiedete sich ein Gesicht der letzten Jahre vom Spielfeld. Doch der 31-Jährige schied nicht komplett aus, vielmehr steht er für einen Paradigmen-Wechsel hinter den Kulissen. Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt arbeitet als erster hauptamtlicher Geschäftsführer des HBW. „Das eröffnet neue Betätigungsfelder, weil durch die neue Struktur einfach mehr Zeit da ist, sich mit bestimmten Themen zu befassen, die wir vorantreiben wollen“, erklärt Wolfgang Strobel.

Martin Strobel ist Nationalspieler.

Da es mit Christoph Theuerkauf und Christopher Foth bereits zwei weitere Kreisläufer im Bundesliga-Kader gab, verpflichteten die Süddeutschen keinen direkten Nachfolger für den Neu-Geschäftsführer. Ohnehin hielten sie sich auf dem Transfermarkt zurück und müssen nur zwei Akteure in das gesunde Gefüge einbauen. Ein interessanter Neuzugang im rechten Rückraum: Julian Krieg ist gebürtiger Gummersbacher, spielte aber die letzten fünf Jahre in der Schweiz und geriet aus dem Blickwinkel Deutschlands. Nun soll er sich die Spielanteile mit dem griechischen Routinier Alexandros Vasilakis und dem Talent Manuel Frietsch teilen.

Von GWD Minden jagte der HBW den Junioren-Linksaußen Yves Kunkel ab. Er fehlte allerdings – wie auch der junge Rechtsaußen Jannick Hausmann – über weite Strecken der Vorbereitung: Die U21-Weltmeisterschaft in Brasilien rief. In der Testphase zeigten die Mannen um National-Spielmacher Martin Strobel eine aufstrebende Tendenz und signalisierten: Abstieg – das ist kein Thema für die „Gallier von der Alb“.