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Flensburg hat Rang drei fast sicher

(sh:z; Jan Wrege) Ohne Glanz, aber letztlich souverän löste die SG Flensburg-Handewitt die Aufgabe im 56. Pflichtspiel der Saison. Nach dem 24:20 (10:6)-Sieg beim HSV Hamburg vor 10031 Zuschauer in der O2-World hat der Pokalsieger den dritten Platz in der Handball-Bundesliga und damit die Teilnahme an der Champions League in der neuen Saison fast sicher. Der SC Magdeburg fiel durch die 27:32-Niederlage bei den Füchsen Berlin am Pfingstsonntag wieder um zwei Punkte hinter die Flensburger zurück. Das Team von Trainer Ljubomir Vranjes kann mit einem Heimsieg am Sonnabend (19 Uhr) gegen die HSG Wetzlar alles klar machen.

Es gäbe Einiges zu mäkeln am Auftritt der SG gegen den um sechs Akteure dezimierten HSV, aber nichts, was Sorgen machen sollte. Die hohe Fehlerquote im Angriff, einige Nachlässigkeiten in der Abwehr nach zeitweiliger Sieben-Tore-Führung? Geschenkt. Was die Flensburger zwei Wochen nach dem Pokalsieg an selber Stelle zeigten, genügte völlig, um nicht annähernd in Gefahr zu geraten.
Und so klang das Resümee von Trainer Ljubomir Vranjes, dem immerhin auch drei Stammkräfte (Glandorf, Heinl, Svan) gefehlt hatten, mehr nach pflichtschuldiger Einordnung als nach ernster Kritik: „Ich bin nicht 100-prozentig zufrieden. Abwehr und Torwartleistung waren okay. Aber wir haben einige falsche Entscheidungen getroffen.“

Auch die SG-Spieler verfielen nicht in großen Jubel nach dem Sieg in einem Spiel, das auf keinen Fall verloren werden durfte. „Das war heute sehr zäh und nicht schön anzuschauen. Wir sind froh über die zwei Punkte, alles andere ist egal“, meinte Lars Kaufmann. Torhüter Mattias Andersson, mit 18 Paraden ein Garant dafür, dass für die SG alles unter Kontrolle blieb, sagte: „Wir haben Vollgas gegeben, aber nicht immer mit klarem Kopf. Ein gutes Spiel war das nicht. Uns hat die Lockerheit gefehlt.“

Anderen geht es ähnlich, man denke daran, wie sich der THW gegen Minden oder die Rhein-Neckar Löwen in Lübbecke quälten. „Kopf und Körper sind eben müde“, gab Vranjes den allgemeinen Tenor wieder. Dennoch schafften es die Flensburger, sich nach der Beinahe-Blamage zu Hause gegen den TBV Lemgo zu steigern. Neben Andersson und der Abwehr, die Hamburgs Angriff in den ersten 30 Minuten nur sechs Tore gestatteten, gefiel erneut der Pokal-Schützenkönig Johan Jakobsson als zuverlässiger Shooter von halbrechts. Spielmacher Thomas Mogensen machte nicht alles richtig, hatte aber auch brillante Szenen und hielt den SG-Angriff mit seiner Dynamik und Torgefährlichkeit am Laufen.