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Zurück in der Erfolgsspur

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Einen Schönheitspreis gewann die SG Flensburg-Handewitt nicht am Ostersonntag, aber wieder einmal zwei Punkte. Nach zwei Spielen ohne Sieg kehrte die Mannschaft von Ljubomir Vranjes im Heimspiel gegen GWD Minden in einer hart umkämpften Partie mit dem 27:24 (13:11) in die Erfolgsspur zurück und festigte den dritten Rang in der Handball-Bundesliga. Ich bin zufrieden, wir haben gewonnen“, bilanzierte ein erleichterter SG-Trainer nach einer Begegnung, in der die Gäste aus Ostwestfalen keineswegs wie ein Abstiegskandidat aufgetreten waren.

Bis zur 44. Minute hatte der Tabellen-15. den vom Verletzungspech und von Ausfällen gebeutelten Flensburgern alles abverlangt. Knapp mit 20:19 hatten die Gastgeber die Nase vorn, die Gäste schnupperten an einer Sensation. Doch dazu kam es nicht. Vranjes wechselte den nach der Pause glücklosen Torhüter Mattias Andersson gegen Kevin Moeller aus, und die SG zog bis zur 53. Minute auf 25:20 davon. Das war die Vorentscheidung. „Mir haben die Torhüter-Paraden gefehlt“, begründete der Schwede den Wechsel. „Als Kevin hereinkam, hat er ein paar wichtige Bälle gehalten, und wir sind weggezogen. Das war der Unterschied“, lobte Vranjes den 25-jährigen Dänen.

Mindens Coach Frank Carstens war mit dem Auftritt seiner Mannschaft an der Förde insgesamt zufrieden. „Nur zwischen dem 20:19 und 25:20 haben wir es nicht geschafft, uns rechtzeitig zurückzuziehen. Florian Freitag habe ich mehrfach darauf hingewiesen, die Lücke zu schließen. Doch er war anscheinend von seinem guten Spiel im Angriff so angetan, dass er es vergessen hat. Und da war das Spiel weg“, analysierte der ehemalige Co-Trainer der Nationalmannschaft.

Mit der Defensivleistung seiner Schützlinge war Vranjes zufrieden. „Das war eine andere Intensität als zuletzt. Dort wollen wir wieder hinkommen.“ In der Offensive jedoch sind nach etlichen englischen Wochen, bislang 49 Pflichtspielen und vielen Ausfällen Tempo, Explosivität und das gewohnte Selbstvertrauen verloren gegangen. „Wir machen eine schwierige Phase durch. Uns fehlt einfach die Lockerheit“, gestand Lars Kaufmann. Das spürte auch das Publikum, dass die Mannschaft in kritischen Situationen mit lautstarker Unterstützung zu helfen versuchte. „Dass die Zuschauer uns in dieser schwierigen Phase unterstützen, tut uns allen gut“, bedankte sich Geschäftsführer Dierk Schmäschke bei den treuen Fans.
„Wir müssen jetzt versuchen, den Hebel wieder umzulegen, damit unsere Leichtigkeit zurückkehrt“, meinte Kaufmann im Hinblick auf den Saisonendspurt. Trainer und Spieler hoffen, dass dies schnell gelingt. Die englischen Wochen sind endlich vorbei, bis zum Saisonende spielt die SG nur noch an den Wochenenden. „Damit können wir uns endlich einmal besser auf die Gegner vorbereiten und haben mehr Zeit zur Regeneration“, sagte Kaufmann und führte die Begegnung in Balingen als nur ein Beispiel für die Belastungen der SG-Spieler in den vergangenen Wochen an. „Wir hatten einen Tag zur Vorbereitung. Balingen hatte vor dem  Spiel zehn Tage Pause.“

Auf längere Verschnaufpausen zwischen den Spielen freut sich auch Anders Zachariassen. Der Däne, der seit dem Ausfall von Jacob Heinl Spiel für Spiel fast immer 60 Minuten ran muss, gehörte gegen Minden erneut zu den Aktivposten, erzielte vier Tore und holte einige Strafwürfe heraus. „Wir mussten in den vergangenen Wochen hart kämpfen. Jetzt können wir endlich wieder besser trainieren. Das wird uns allen gut tun“, sagte der Däne.