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SG muss in Friesenheim rackern

(sh:z; Jochen Willner) Die SG Flensburg-Handewitt bleibt auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Mit einem  27:23 (13:10)-Erfolg bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim gelang der Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes nach dem Champions League-Sieg gegen Besiktas Istanbul auch in der Handball-Bundesliga ein guter Start.

Am Ende musste Spielmacher Tomas Mogensen tief durchatmen. „Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Das zweite Spiel nach der WM-Pause, da waren nur zwei Punkte das Ziel, das haben wir geschafft“, meinte der Däne  erleichtert. Die Mannschaft zeigte sich gegenüber dem ersten Spiel verbessert, dennoch waren Fehler im Aufbau, aber auch in der Abwehr nicht zu übersehen. „Wir sind einfach noch nicht im Rhythmus. Es sind Kleinigkeiten, die fehlen. Es ist doch klar, dass wir jetzt noch nicht in Top-Form sind“, meinte Mogensen. Dass seiner Mannschaft eine sehr unangenehme Aufgabe in Ludwigshafen bevorstand, das hatte Trainer Ljubomir Vranjes erwartet. „Die Friesenheimer haben gewusst, was sie tun müssen. Kompliment“, meinte Trainer Vranjes.

Erstmals wirkten die beiden Neuzugänge Jakob Macke und Ahmed Elahmar in der stärksten Liga der Welt mit. Kurz vor Transferschluss war es der SG am späten Freitag Abend noch  gelungen, den 25 Jahre alten Jakob Macke vom Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen bis zum Saisonende zu verpflichten. Der 1,94 m große und 100 kg schwere Kreisläufer und Abwehrspezialist springt für den erkrankten Jacob Heinl ein. Macke  kam bereits gestern für einige Minuten im SG-Trikot mit der Nummer 28 zum Einsatz, als Anders Zachariassen  wegen einer Risswunde kurz behandelt werden musste. Die SG und der ASV Hamm einigten sich außerdem  über ein Zweitspielrecht für den Flensburger Junioren-Nationalspieler Lukas Blohme, der ab sofort für den Zweitligisten zur Verfügung steht. Macke wird für die SG nur Bundesliga- und Pokalspiele bestreiten können. Für eine Spielberechtigung in der Champions League kam der Wechsel zu spät.

Bis zur 42. Minute präsentierte sich der Aufsteiger auf Augenhöhe. Nach einer Parade von TSG-Keeper Kevin Klier traf Kapitän Philipp Grimm zum 17:17-Ausgleich. Der Champions League-Sieger zeigte sich dennoch wenig beeindruckt, profitierte anschließend von einer doppelten Zeitstrafe gegen TSG-Abwehrchef Gunnar Dietrich und zog mit vier Toren in Folge davon. Die Vorentscheidung? Friesenheim setzte alles auf eine Karte, suchte in eigener Halle nochmals den Anschluss, kam aber nur bis zum 20:22 heran. Dann zogen Svan und Co. erneut mit vier Toren in Folge davon.

„Das ist eine Weltklasse-Mannschaft, da wird einfach jeder Fehler bestraft“, meinte Nico Büdel mit acht Toren noch der erfolgreichste Werfer der Pfälzer. Zwar erwischte die SG Flensburg-Handewitt den schlechteren Start, konnte aber im ersten Liga-Pflichtspiel nach der WM-Pause nach der frühen Führung der Pfälzer durch Lars Kaufmann zum 3:3 ausgleichen. Es war bei weitem kein Selbstläufer, die Gastgeber bewiesen, dass sie in eigener Halle jedem Gegner Paroli bieten können. Friesenheim suchte immer wieder die Lücken, scheiterte aber häufig an SG-Keeper Mattias Andersson. Der Schwede hielt seinem Team den Rücken frei, als es zunächst nicht gelang, den Vorsprung mit mehr als zwei Toren auszubauen. Am Ende aber machten die internationale Erfahrung und Cleverness der Flensburger den Unterschied aus.